SAP HANA-Speicherarchitektur (große Instanzen)

In diesem Artikel wird die Speicherarchitektur für die Bereitstellung von SAP HANA in Azure (große Instanzen) (auch als BareMetal-Infrastruktur bezeichnet) behandelt.

Das Speicherlayout für SAP HANA in Azure (große Instanzen) wird von SAP HANA nach dem klassischen Bereitstellungsmodell anhand der von SAP empfohlenen Richtlinien konfiguriert.

Bei HANA (große Instanzen) der Typ-I-Klasse ist das Arbeitsspeichervolume viermal so groß wie das Speichervolume. HANA (große Instanzen) der Typ-II-Klasse verfügen hingegen über ein Volume, das zum Speichern von HANA-Transaktionsprotokollsicherungen vorgesehen ist. Weitere Informationen finden Sie unter Installieren und Konfigurieren von SAP HANA in Azure (große Instanzen).

Informationen zur Speicherzuordnung finden Sie in der folgenden Tabelle. Die Tabelle enthält die ungefähre Kapazität für die Volumes, die mit den unterschiedlichen Einheiten von HANA (große Instanzen) bereitgestellt werden.

Neuere SKUs von HANA (große Instanzen) werden mit folgenden Speicherkonfigurationen geliefert.

Die tatsächlich bereitgestellten Volumes können je nach Bereitstellung und Tool, das zum Anzeigen der Volumegrößen verwendet wird, variieren.

Wenn Sie eine SKU von HANA (große Instanz) unterteilen, könnten die Unterteilungen beispielsweise wie folgt aussehen:

Diese Größen sind ungefähre Zahlen, die je nach Bereitstellung und den zum Anzeigen der Volumes verwendeten Tools geringfügig variieren können. Es gibt auch weitere Partitionsgrößen wie 2,5 TB. Diese Speichergrößen werden mithilfe einer Formel berechnet, die der für die vorherigen Partitionen verwendeten Formel ähnelt. Der Begriff „Partitionen“ bedeutet nicht, dass das Betriebssystem, der Arbeitsspeicher oder die CPU-Ressourcen partitioniert werden. Er verweist nur auf Speicherpartitionen für die verschiedenen HANA-Instanzen, die Sie auf einer einzelnen Einheit von HANA (große Instanz) bereitstellen können.

Wenn Sie mehr Speicher benötigen, können Sie mehr Speicher in 1-TB-Einheiten erwerben. Der zusätzliche Speicher kann als zusätzliches Volume hinzugefügt werden oder als Erweiterung mindestens eines vorhandenen Volumes verwendet werden. Es ist nicht möglich, die Größe der ursprünglich bereitgestellten Volumes, wie in den obigen Tabellen aufgeführt, zu verringern. Darüber hinaus können Sie nicht die Namen der Volumes oder die Bereitstellungsnamen ändern. Die oben beschriebenen Speichervolumes werden als NFS4-Volumes an die Einheiten von HANA (große Instanz) angefügt.

Sie können Speichermomentaufnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung sowie zur Notfallwiederherstellung verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung für SAP HANA in Azure (große Instanzen).

Weitere Informationen zum Speicherlayout für Ihr Szenario finden Sie unter Unterstützte HLI-Szenarien.

Ausführen mehrerer SAP HANA-Instanzen auf einer Einheit von HANA (große Instanz)

Es ist möglich, mehrere aktive SAP HANA-Instanzen auf Einheiten von HANA (große Instanz) zu hosten. Um Funktionen für Speichermomentaufnahmen und die Notfallwiederherstellung bereitzustellen, erfordert eine solche Konfiguration ein pro Instanz festgelegtes Volume. Zurzeit können Einheiten von HANA (große Instanz) wie folgt unterteilt werden:

• S72, S72m, S96, S144, S192: In Inkrementen von 256 GB, mit 256 GB als kleinste Starteinheit. Andere Inkremente wie 256 GB und 512 GB können bis zum maximalen Arbeitsspeicher der Einheit kombiniert werden.
• S144m und S192m: In Inkrementen von 256 GB, mit 512 GB als kleinste Einheit. Andere Inkremente wie 512 GB und 768 GB können bis zum maximalen Arbeitsspeicher der Einheit kombiniert werden.
• Typ II-Klasse: In Inkrementen von 512 GB, wobei 2 TB die kleinste Einheit ist. Andere Inkremente wie 512 GB, 1 TB und 1,5 TB können bis zum maximalen Arbeitsspeicher der Einheit kombiniert werden.

In den folgenden Beispielen wird gezeigt, wie die Ausführung mehrerer SAP HANA-Instanzen aussehen kann.

Andere Variationen sind ebenfalls möglich.

Verschlüsselung für ruhende Daten

Der Speicher für HANA (große Instanzen) verwendet eine transparente Verschlüsselung für die Daten, die auf den Datenträgern gespeichert werden. In Bereitstellungen vor Ende des Jahres 2018 konnten Sie die Volumes verschlüsseln. Wenn Sie sich dagegen entschieden hatten, konnten Sie die Volumes online verschlüsseln. Der Wechsel von unverschlüsselten zu verschlüsselten Volumes erfolgt transparent und erfordert keine Downtime.

Bei SKUs der Klasse „Typ I“ für HANA (große Instanzen) wird das Volume, auf dem die Start-LUN gespeichert ist, verschlüsselt. Bei Revision 3 der Stempel von HANA (große Instanzen) müssen Sie bei Verwendung von SKUs der Klasse „Typ II“ die Start-LUN mithilfe von Betriebssystemmethoden verschlüsseln. Bei Revision 4 der Stempel von HANA (große Instanzen) wird bei Verwendung von SKUs der Klasse „Typ II“ das Volume, auf dem die Start-LUN gespeichert ist, standardmäßig im Ruhezustand verschlüsselt.

Erforderliche Einstellungen für größere HANA-Instanzen in HANA (große Instanzen)

Der in HANA (große Instanzen) genutzte Speicher weist eine Dateigrößenbeschränkung auf. Die Größenbeschränkung beträgt 16 TB pro Datei. Im Gegensatz zu den Einschränkungen der Dateigröße in EXT3-Dateisystemen wird die durch HANA (große Instanzen) erzwungene Speichereinschränkung in HANA nicht implizit behandelt. Daher erstellt HANA nicht automatisch eine neue Datendatei, wenn die maximale Dateigröße von 16 TB erreicht ist. Während HANA versucht, die Datei über 16 TB hinaus zu vergrößern, werden Fehler gemeldet, und der Indexserver stürzt schließlich ab.

Nächste Schritte

Erfahren Sie mehr über die Bereitstellung von SAP HANA (große Instanzen).