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Power BI-Implementierungsplanung: Benutzertools und -geräte

Hinweis

Dieser Artikel ist Teil der Artikelreihe zur Power BI-Implementierungsplanung. Diese Reihe konzentriert sich hauptsächlich auf die Power BI-Erfahrung in Microsoft Fabric. Eine Einführung in die Artikelreihe finden Sie unter Power BI-Implementierungsplanung.

In diesem Artikel werden wichtige Aspekte für die Planung von Benutzertools und die Verwaltung von Geräten vorgestellt, um Power BI-Consumer*innen und -Ersteller*innen in der Organisation zu unterstützen. Dieser Artikel richtet sich an:

  • COE-Teams (Center of Excellence) und BI-Teams: Die Teams, die für Power BI in der Organisation verantwortlich sind. Zu diesen Teams gehören Entscheidungsträger*innen, die entscheiden müssen, welche Tools zum Erstellen von Power BI-Inhalten verwendet werden sollen.
  • Fabric-Administrator*innen: Administrator*innen, die für die Überwachung von Fabric in der Organisation verantwortlich sind
  • IT- und Infrastrukturteams: Technische Mitarbeiter*innen, die Benutzergeräte und -computer installieren, aktualisieren und verwalten.
  • Inhaltsersteller*innen und Inhaltsbesitzer*innen: Benutzer*innen, die mit Kolleg*innen kommunizieren müssen und die zu installierenden Komponenten anfordern.

Ein wichtiger Aspekt der Einführung von Analysen besteht darin, sicherzustellen, dass Inhaltsconsumer*innen und Inhaltsersteller*innen über die jeweils benötigten Softwareanwendungen verfügen. Die effektive Verwaltung von Tools – insbesondere für Benutzer*innen, die Inhalte erstellen – führt zu einer höheren Benutzerakzeptanz und reduziert die Kosten für Benutzersupport.

Anforderungen für neue Tools

Der Umgang mit Anforderungen für neue Tools und Softwareanwendungen fällt in den Bereich Governance. Viele Benutzer*innen, die noch nicht lange bei der Organisation sind oder noch keine Erfahrung mit Analysen haben, wissen nicht, was sie anfordern müssen. Um den Prozess zu vereinfachen, sollten Sie die folgenden Anforderungen gemeinsam behandeln:

  • Softwareanforderungen
  • Anforderungen von Benutzerlizenzen
  • Schulungsanforderungen
  • Datenzugriffsanforderungen

Softwareinstallationen liegen in der Regel in der Verantwortung der IT-Abteilung. Um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass sich die IT-Abteilung bei zentralen Entscheidungen und Prozessen mit dem Center of Excellence (COE) abstimmt. Beispiele wären etwa:

  • Prozess zum Anfordern einer Softwareinstallation für Benutzer*innen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Softwareinstallationsanforderungen zu behandeln:
    • Allgemeine Tools können in ein Standard-Setup für Computer eingeschlossen werden. IT-Teams bezeichnen dies manchmal als Standardbuild.
    • Bestimmte Anwendungen können basierend auf der Position automatisch installiert werden. Die installierte Software kann auf einem Attribut im Benutzerprofil in der Microsoft Entra-ID basieren.
    • Für benutzerdefinierte Anforderungen kann ein Standardanforderungsformular verwendet werden. Durch ein Formular (anstelle einer E-Mail) entsteht ein Anforderungsverlauf. Wenn Voraussetzungen erfüllt werden müssen oder mehr Lizenzen erforderlich sind, können Genehmigungen in den Workflow integriert werden.
  • Prozess für die Installation von Softwareupdates. Die rechtzeitige Installation von Softwareupdates ist wichtig. Ziel ist es, so aktuell wie möglich zu bleiben. Beachten Sie, dass Benutzer*innen online lesen können, was möglich ist, und möglicherweise verwirrt oder verärgert sind, wenn ihnen neuere Features nicht zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie weiter unten in diesem Artikel unter Clienttools.

Prüfliste: Die Planung des Umgangs mit Anforderungen für neue Tools umfasst unter anderem folgende wichtige Entscheidungen und Aktionen:

  • Entscheiden, wie Softwareanforderungen behandelt werden sollen: Legen Sie klar fest, wer für den Empfang und die Erfüllung neuer Anforderungen für Softwareinstallationen verantwortlich ist.
  • Prüfen, ob Voraussetzungen erfüllt werden müssen: Bestimmen Sie, welche organisatorischen Voraussetzungen im Zusammenhang mit Schulungen, Finanzierung, Lizenzierung und Genehmigungen bestehen, bevor Sie die Installation von Software anfordern.
  • Erstellen eines Nachverfolgungssystems: Erstellen Sie ein System zum Nachverfolgen des Status und des Verlaufs von Softwareanforderungen.
  • Erstellen eines Leitfadens für Benutzer*innen: Stellen Sie im zentralisierten Portal eine Dokumentation zum Anfordern neuer Tools und Softwareanwendungen bereit. Es empfiehlt sich gegebenenfalls, diesen Leitfaden zusammen mit einer Anleitung zum Anfordern von Lizenzen, Schulungen und Datenzugriff bereitzustellen.

Planen für Consumertools

In einer Organisation werden viele Benutzer als Consumer klassifiziert. Consumer*innen betrachten Inhalte, die von anderen Personen erstellt und veröffentlicht wurden.

Zu den gängigsten Methoden, mit denen Consumer*innen auf Power BI-Inhalte zugreifen, zählen folgende:

Software Zielgruppe
Power BI-Dienst Inhaltsconsumer*innen zeigen Inhalte mithilfe eines Webbrowsers wie Microsoft Edge an.
Teams Inhaltsconsumer*innen, die im Power BI-Dienst veröffentlichte Inhalte mithilfe der Power BI-App für Microsoft Teams anzeigen. Diese Option ist praktisch, wenn Benutzer*innen viel Zeit in Teams verbringen. Weitere Informationen finden Sie unter Guide to enabling your organization to use Power BI in Microsoft Teams.
Mobile Power BI-App Inhaltsconsumer*innen, die auf iOS-, Android- oder Windows 10-Geräten mit Inhalten interagieren, die im Power BI-Dienst (oder im Power BI-Berichtsserver) veröffentlicht wurden.
OneDrive-/SharePoint-Viewer Inhaltsconsumer*innen, die einen Webbrowser verwenden, um sich in OneDrive oder SharePoint gespeicherte Power BI Desktop-Dateien (PBIX-Dateien) anzusehen. Diese Option ist eine praktische Alternative zum Freigeben der Power BI Desktop-Originaldateien. Der OneDrive-/SharePoint-Viewer eignet sich am besten für informelle Teams, die eine benutzerfreundliche, webbasierte Berichtsconsumerumgebung bereitstellen möchten, ohne PBIX-Dateien explizit im Power BI-Dienst zu veröffentlichen.
Benutzerdefinierte Anwendung Inhaltsconsumer*innen, die Inhalte aus dem Power BI-Dienst anzeigen, die in eine benutzerdefinierte Anwendung für Ihre Organisation oder für Ihre Kund*innen eingebettet wurden.

Hinweis

Bei dieser Liste handelt es sich nicht um eine umfassende Liste aller Möglichkeiten für den Zugriff auf Power BI-Inhalte.

Da die Benutzererfahrung zwischen verschiedenen Webbrowsern geringfügig variieren kann, empfiehlt es sich, Browserempfehlungen in Ihrem zentralisierten Portal zu dokumentieren. Weitere Informationen finden Sie unter Unterstützte Browser für Power BI.

Prüfliste: Die Planung für Consumertools umfasst unter anderem folgende wichtige Entscheidungen und Aktionen:

  • Verwenden eines modernen Webbrowsers: Stellen Sie sicher, dass alle Benutzer*innen Zugriff auf einen modernen Webbrowser haben, der für Power BI unterstützt wird. Vergewissern Sie sich, dass der bevorzugte Browser regelmäßig auf allen Benutzergeräten aktualisiert wird.
  • Entscheiden, wie Teams mit Power BI verwendet werden soll: Ermitteln Sie, wie Benutzer*innen derzeit arbeiten und in welchem Umfang die Teams-Integration nützlich ist. Legen Sie die Mandanteneinstellungen Teams-Integration aktivieren und Power BI-App automatisch installieren im Fabric-Verwaltungsportal gemäß Ihrer Entscheidung fest.
  • Aktivieren und Installieren der Teams-App: Wenn Teams ein häufig verwendetes Tool ist, aktivieren Sie die Power BI-App für Microsoft Teams. Erwägen Sie aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit, die App für alle Benutzer*innen vorab zu installieren.
  • Entscheiden, ob das Anzeigen von Power BI Desktop-Dateien zulässig ist: Überlegen Sie, ob das Anzeigen von in OneDrive oder SharePoint gespeicherten Power BI Desktop-Dateien erlaubt ist oder empfohlen wird. Legen Sie die Mandanteneinstellung Benutzer können in One Drive und SharePoint gespeicherte Power BI-Dateien anzeigen gemäß Ihrer Entscheidung fest.
  • Schulen von Benutzer*innen: Stellen Sie Leitfäden und Schulungen für Inhaltsersteller*innen bereit, in denen erklärt wird, wie sie die einzelnen Optionen optimal nutzen und wo Dateien sicher gespeichert werden können. Schließen Sie Empfehlungen (etwa den bevorzugten Webbrowser) in Ihr zentralisiertes Portal ein.
  • Durchführen eines Wissenstransfers mit dem Supportteam: Vergewissern Sie sich, dass das Supportteam häufig gestellte Fragen von Benutzer*innen beantworten kann.

Planen für Erstellungstools

Einige Benutzer*innen werden als Inhaltsersteller*innen betrachtet. Inhaltsersteller*innen erstellen und veröffentlichen Inhalte, die von Consumer*innen angezeigt werden.

Es gibt mehrere Tools, die Inhaltsersteller*innen verwenden können, um Power BI-Inhalte zu erstellen. Manche Tools sind für Self-Service-Inhaltsersteller*innen konzipiert. Andere Tools richten sich an fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen.

Tipp

In diesem Abschnitt werden die am gängigsten Erstellungstools vorgestellt. Ersteller*innen benötigen jedoch nicht alle diese Tools. Installieren Sie im Zweifelsfall zunächst nur Power BI Desktop.

Verfügbare Tools für die Erstellung

In der folgenden Tabelle sind die am häufigsten verwendeten Tools und Anwendungen aufgeführt, die für Inhaltsersteller*innen verfügbar sind:

Software Zielgruppe
Power BI-Dienst Inhaltsconsumer*innen und -ersteller*innen, die Inhalte mithilfe eines Webbrowsers entwickeln.
Power BI Desktop Inhaltsersteller*innen, die Datenmodelle und interaktive Berichte entwickeln, die im Power BI-Dienst veröffentlicht werden.
Power BI Desktop optimiert für Berichtsserver Inhaltsersteller*innen, die Datenmodelle und interaktive Berichte entwickeln, die im Power BI-Berichtsserver (vereinfachtes lokales Berichtsportal) veröffentlicht werden.
Power BI Report Builder Berichtersteller*innen, die paginierte Berichte entwickeln, die im Power BI-Dienst oder im Power BI-Berichtsserver veröffentlicht werden.
Power BI-App für Teams Inhaltsersteller*innen und -consumer*innen, die mit Inhalten im Power BI-Dienst interagieren und lieber in der Microsoft Teams-Anwendung bleiben möchten.
Mobile Power BI-App Inhaltsersteller*innen und -consumer*innen, die auf iOS-, Android- oder Windows 10-Geräten mit Inhalten, die im Power BI-Dienst (oder im Power BI-Berichtsserver) veröffentlicht wurden, interagieren oder derartige Inhalte verwalten.
Excel Ersteller*innen von Inhalten, die Excel-basierte Berichte in Arbeitsmappen entwickeln, die PivotTables, Diagramme, Slicer und Ähnliches enthalten könnten. Optional können Excel-Arbeitsmappen im Power BI-Dienst angezeigt werden, wenn sie in SharePoint oder OneDrive für die Arbeit oder Schule gespeichert sind.
Tools von Drittanbietern Fortgeschrittene Ersteller*innen von Inhalten können optional Tools von Drittanbietern verwenden und die integrierten Funktionen für Zwecke wie die erweiterte Datenmodellverwaltung und die Veröffentlichung von Unternehmensinhalten erweitern.

Auswählen eines Erstellungstools

Bei der Wahl eines Erstellungstools müssen einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Einige der folgenden Entscheidungen können einmalig getroffen werden. Andere müssen für jedes zu erstellende Projekt oder für jede zu erstellende Lösung bewertet werden.

  • Ist eine browserbasierte Erstellung wünschenswert? Um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und Probleme zu reduzieren, unterstützt Power BI (genau wie andere Fabric-Workloads) browserbasierte Funktionen für die Inhaltsnutzung und für die Inhaltserstellung. Das ist ein Vorteil, da ein Webbrowser unabhängig vom verwendeten Desktopbetriebssystem für alle Benutzer*innen verfügbar ist (auch für Mac-Benutzer*innen).
  • Welche Entwicklungsumgebung wird gewünscht? Beachten Sie, dass Power BI Desktop zum Erstellen von Datenmodellen und interaktiven Berichten verwendet werden kann, während der Power BI-Berichts-Generator ein Entwurfstool zum Erstellen paginierter Berichte ist. Drittanbietertools bieten Entwickler*innen zudem zusätzliche Funktionen, die in Power BI Desktop nicht verfügbar sind. Da sich die Entwicklung zwischen Tools unterscheidet, müssen die Anforderungen für jede spezifische Lösung bei Ihrer Entscheidung über das zu verwendende Tool berücksichtigt werden.
  • Welche Veröffentlichungsumgebung wird gewünscht? Fortgeschrittene Ersteller*innen und Besitzer*innen von Inhalten könnten die Veröffentlichung von Inhalten mithilfe eines Drittanbietertools wie ALM Toolkit zum Vergleichen und Zusammenführen von Modellen bevorzugen. Berücksichtigen Sie die Anforderungen für die jeweilige Lösung.
  • Was ist die bevorzugte Methode für den Zugriff auf Datasets bzw. für die Verwaltung von Semantikmodellen? Anstatt die standardmäßige Power Query-Oberfläche zu verwenden, bevorzugen erweiterte Inhaltsersteller möglicherweise das Lesen und/oder Schreiben in semantische Modelle mit ihrem Wahltool mithilfe des XMLA-Endpunkts. Berücksichtigen Sie die Anforderungen für die jeweilige Lösung.
  • Wie einfach können Sie Clienttools auf dem neuesten Stand halten? Einige Organisationen tun sich schwer mit der häufigen Installation von Updates für Clientanwendungen. In diesem Fall verwenden Benutzer*innen unter Umständen lieber einen Webbrowser, wenn dies möglich ist.
  • Über welche Fertigkeiten und Kenntnisse verfügen die Benutzer*innen? Es könnten bereits vorhandene Kenntnisse und Präferenzen bestehen, die sich auf die Wahl des Tools auswirken. Diese Wahl wirkt sich sowohl auf anfängliche Entwicklungsaktivitäten als auch die Personen aus, die Support für Benutzer*innen bereitstellen und vorhandene Lösungen verwalten.
  • Wie läuft die Versionsverwaltung ab? Die Versionskontrolle kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Bei der Arbeit mit einem Clienttool bevorzugen Self-Service-Benutzer*innen möglicherweise OneDrive oder SharePoint. Fortgeschrittene Benutzer*innen bevorzugen dagegen unter Umständen eine Git-Integration mit Clienttools. Wenn Sie im Power BI-Dienst arbeiten, ist die Git-Arbeitsbereichsintegration verfügbar.

Tipp

Es wird empfohlen, sich für eine bestimmte Arbeitsmethode zu entscheiden und diese dann konsistent zu verwenden. Wenn z. B. Inhaltsersteller*innen sowohl Power BI Desktop als auch den Power BI-Dienst für die Berichterstellung verwenden, ist es viel schwieriger, zu bestimmen, wo sich der ursprüngliche Bericht befindet und wer für ihn zuständig ist.

Empfohlene Verwendung der einzelnen Erstellungstools

Im restlichen Teil dieses Abschnitts wird auf die Verwendung der gängigsten Erstellungstools eingegangen.

Webbasierte Erstellung

Die Funktionen im Power BI-Dienst zum Erstellen und Bearbeiten von Inhalten werden ständig weiterentwickelt (zusammen mit Funktionen zum Anzeigen, Freigeben und Verteilen von Inhalten). Für Inhaltsersteller*innen, die ein Windows-fremdes Betriebssystem (z. B. macOS, Linux oder Unix) verwenden, ist die webbasierte Erstellung im Power BI-Dienst eine geeignete Option. Die webbasierte Erstellung ist auch für Organisationen nützlich, die Power BI Desktop nicht zeitnah auf dem neuesten Stand halten können.

Hinweis

Da der Power BI-Dienst eine Webanwendung ist, installiert Microsoft alle Updates, um sicherzustellen, dass der Dienst auf dem neuesten Stand ist. Dies kann für ausgelastete IT-Teams ein erheblicher Vorteil sein. Es ist jedoch auch wichtig, genau zu überwachen, wann Releases durchgeführt werden, um über Funktionsänderungen informiert zu sein.

Es gibt einige Arten von Power BI-Elementen, die über die webbasierten Benutzeroberfläche erstellt werden können. Hierzu zählen beispielsweise folgende:

  • Dataflows
  • Datamarts
  • Paginierte Berichte
  • Power BI-Berichte
  • Dashboards
  • Scorecards

Eine Fabric-Lösung kann vollständig in einem Browser erstellt werden. Die Lösung kann Power BI-Elemente und außerdem Nicht-Power BI-Elemente wie ein Lakehouse beinhalten.

Wichtig

Wenn Sie Inhalte im Browser erstellen, ist es wichtig, dass Sie Inhaltsersteller*innen darüber informieren, wo Inhalte gespeichert werden sollen. Beispielsweise ist es einfach, einen neuen Bericht in einem persönlichen Arbeitsbereich zu speichern, aber das ist nicht immer eine gute Entscheidung. Außerdem ist es wichtig zu berücksichtigen, wie die Versionsverwaltung erfolgt (z. B. per Git-Integration).

Power BI Desktop

Da es sich bei Power BI Desktop um eine kostenlose Anwendung handelt, eignet sie sich sehr gut für den Einstieg von Inhaltsersteller*innen in die Entwicklung von Datenmodellen sowie in die Erstellung interaktiver Berichte. Mithilfe von Power BI Desktop können Sie eine Verbindung mit vielen Datenquellen herstellen, Daten aus mehreren Datenquellen kombinieren, Daten bereinigen und transformieren, ein Datenmodell erstellen, DAX-Berechnungen hinzufügen und Berichte in einer einzelnen Anwendung erstellen. Power BI Desktop eignet sich gut zum Erstellen interaktiver Berichte mit Schwerpunkt auf Untersuchung.

Hier sind einige Punkte, die Sie bei der Verwendung von Power BI Desktop berücksichtigen sollten.

  • Sie können Berichte in Power BI Desktop oder im Power BI-Dienst erstellen. Dank dieser Flexibilität ist ein konsistenter Prozess für die Entwicklung von Inhalten erforderlich.
  • Hierbei hat sich die Verwendung der Versionskontrolle bewährt. Self-Service-Inhaltsersteller*innen können beispielsweise Dateien, die von Power BI Desktop erstellt wurden, an einem Speicherort mit aktivierter Versionsverwaltung (z. B. OneDrive oder SharePoint) speichern, der für autorisierte Benutzer*innen geschützt werden kann. Fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen bevorzugen möglicherweise die Verwendung der Git-Integration.
  • Power BI Desktop ist als Windows-Desktopanwendung verfügbar. Optional ist es möglich, Power BI Desktop in einer virtualisierten Umgebung auszuführen.
  • Power BI Desktop wird in der Regel jeden Monat aktualisiert. Regelmäßige Updates ermöglichen Benutzer*innen den schnellen Zugriff auf neue Features. In großen Organisationen ist das Rollout häufiger Updates allerdings mit einem gewissen Planungsaufwand verbunden. Weitere Informationen finden Sie weiter unten in diesem Artikel unter Clienttools.

Hinweis

Es gibt viele Optionen und Einstellungen in Power BI Desktop, die sich erheblich auf die Benutzererfahrung auswirken. Nicht alle Einstellungen können programmgesteuert per Gruppenrichtlinie oder mithilfe von Einstellungen der Registrierung verwaltet werden (wie weiter unten in diesem Artikel beschrieben). Eine wichtige Einstellung bezieht sich auf Previewfunktionen, die Benutzer*innen in Power BI Desktop aktivieren können. Previewfunktionen können sich jedoch ändern, verfügen über eingeschränkten Support und könnten nicht immer auf die gleiche Weise im Power BI-Dienst funktionieren (während der Previewphase).

Es wird empfohlen, Previewfunktionen nur zu verwenden, um neue Funktionen auszuprobieren und kennenzulernen. Previewfunktionen sollten nicht für unternehmenskritische Produktionsinhalte verwendet werden.

Power BI Desktop für Berichtsserver

Genau wie mit der Standardversion von Power BI Desktop können Inhaltsersteller*innen mit Power BI Desktop für Berichtsserver PBIX-Dateien erstellen. Es unterstützt das Veröffentlichen von Inhalten im Power BI-Berichtsserver. Neue Versionen sind auf das Releaseintervall des Power BI-Berichtsservers abgestimmt (in der Regel dreimal pro Jahr).

Es ist wichtig, dass Inhaltsersteller*innen die richtige Berichtsserverversion von Power BI Desktop verwenden, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, nachdem Inhalte im Power BI-Berichtsserver veröffentlicht wurden. Sie können Power BI Desktop für Berichtsserver manuell aus dem Microsoft Download Center herunterladen und installieren.

Für Benutzer*innen, die Inhalte sowohl im Power BI-Dienst als auch im Power BI-Berichtsserver veröffentlichen, gibt es zwei Optionen.

  • Option 1: Die erste Option besteht darin, nur Power BI Desktop für Berichtsserver zu verwenden, da diese Lösung Dateien erzeugt, die sowohl im Power BI-Dienst als auch im Berichtsserver veröffentlicht werden können. Neue Erstellungsfeatures werden Benutzer*innen etwa alle vier Monate zur Verfügung gestellt (im Einklang mit dem Releaseintervall des Power BI-Berichtsservers).
    • Vorteile:
      • Inhaltsersteller*innen müssen nur ein einzelnes Tool verwenden.
      • Inhaltsersteller*innen können sich darauf verlassen, dass die von ihnen veröffentlichten Inhalte mit dem Berichtsserver kompatibel ist.
      • Weniger Tools sind einfacher zu verwalten.
    • Nachteile:
      • Einige Features, die nur im Power BI-Dienst unterstützt werden, sind in der Berichtsserverversion von Power BI Desktop nicht verfügbar. Daher könnten Ersteller*innen von Inhalten dies als Einschränkung wahrnehmen.
      • Neue Features werden langsamer verfügbar.
      • Es sind keine Previewfunktionen verfügbar.
  • Option 2: Die zweite Option besteht darin, beide Versionen (also sowohl Power BI Desktop als auch Power BI Desktop für Berichtsserver) parallel zu verwenden.
    • Vorteile:
      • Alle Features in der Standardversion von Power BI Desktop können verwendet werden.
      • Neue Features für die Standardversion von Power BI Desktop stehen schneller zur Verfügung.
      • Previewfunktionen für die Standardversion von Power BI Desktop können nach Ermessen der Inhaltsersteller*innen verwendet werden.
    • Nachteile:
      • Inhaltsersteller*innen müssen auf Komplexität vorbereitet sein, da sie sich je nach Zielbereitstellungsort merken müssen, welche Version wann verwendet werden muss. Das Problem: Wenn eine PBIX-Datei aus der neueren Version versehentlich in Power BI-Berichtsserver veröffentlicht wird, könnte diese nicht ordnungsgemäß funktioniert. Das kann beispielsweise dazu führen, dass Datenmodellabfragen nicht erfolgreich sind, die Datenaktualisierung nicht funktioniert oder Berichte nicht ordnungsgemäß gerendert werden.
      • Inhaltsersteller*innen müssen sich des Standardverhaltens bewusst sein, wenn sie PBIX-Dateien direkt öffnen (statt über Power BI Desktop).

Microsoft Excel

Viele Geschäftsbenutzer*innen sind mit Microsoft Excel vertraut und möchten es für die Datenanalyse mit PivotTables, Diagrammen und Slicern nutzen. Außerdem gibt es noch weitere nützliche Excel-Features (z. B. Cubefunktionen), die eine größere Flexibilität sowie mehr Formatierungsmöglichkeiten beim Entwerfen eines Rasterlayouts von Werten ermöglichen. Einige Inhaltsersteller*innen bevorzugen möglicherweise auch die Verwendung von Excel-Formeln für bestimmte Arten von Berechnungen (anstelle von DAX-Berechnungen im Datenmodell) – insbesondere bei der Erkundung von Daten.

Hier finden Sie einige Methoden für die effiziente Verwendung von Excel mit Power BI.

  • Verbinden von Excel mit einem Power BI-Semantikmodell: Dies wird als Excel-Liveverbindung (beim Start in Excel) oder als In Excel analysieren (beim Start im Power BI-Dienst) bezeichnet. Das Verbinden von Excel mit einem Power BI-Semantikmodell eignet sich am besten für Berichtersteller, die lieber Excel verwenden, um Visualisierungen zu erstellen, die mit einem vorhandenen freigegebenen Dataset verbunden sind. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass es sich nicht um einen Export von Daten, sondern um eine Verbindung handelt, sodass die Daten in der Excel-Arbeitsmappe aktualisierbar sind.
  • Verbinden Sie Excel mit bereitgestellten Tabellen in einem Power BI-Semantikmodell: Wenn Sie Excel lieber mit einer Teilmenge von Tabellen innerhalb eines Power BI-Semantikmodells (anstelle des gesamten freigegebenen Semantikmodells) verbinden möchten, können Sie empfohlene Tabellen verwenden. Diese Option funktioniert gut, wenn Sie Daten aus Excel mit Daten verknüpfen müssen, die in Power BI gespeichert sind.
  • Exportieren nach Excel mit einer Liveverbindung: Bei der Betrachtung eines Visuals können Sie eine Tabelle mit aktualisierbaren Daten nach Excel exportieren. Diese Technik ist hilfreich, wenn Sie die Daten mithilfe einer PivotTable in Excel weiter erkunden möchten.
  • Erstellen eines Excel-Datenmodells: Das Excel-Datenmodell wurde früher als Power Pivot bezeichnet und ist ein natives Feature von Excel. Es verwendet die gleiche Datenbank-Engine wie Power BI, um importierte Semantikmodelle zu speichern, und die gleiche Power Query-Funktion, um Daten abzurufen. In Excel wird die Funktion jedoch viel seltener aktualisiert als in Power BI. Dies ist nützlich für Inhaltsersteller*innen, die kleine Modelle erstellen und eine starke Präferenz für die Arbeit in Excel haben. Optional können Sie Ihre Arbeitsmappe aus SharePoint oder OneDrive für die Arbeit oder das Unternehmen importieren. So können Sie die Arbeitsmappe im Power BI-Dienst anzeigen. Alternativ können Sie ein neues Power BI-Semantikmodell erstellen, das mit den Daten in der Arbeitsmappe synchronisiert wird (wenn sie in OneDrive für Arbeit oder Schule gespeichert ist).

Es gibt noch andere Möglichkeiten, mit Excel zu arbeiten. Diese Optionen sind weniger optimal und sollten daher nur bei Bedarf verwendet werden.

  • Exportieren nach Excel: Viele Benutzer*innen haben sich angewöhnt, Daten aus Berichten oder Dashboards nach Excel zu exportieren. Power BI unterstützt diese Funktion zwar, sie sollte jedoch vorsichtig und maßvoll verwendet werden, da sie zu einem statischen Satz von Daten führt. Um sicherzustellen, dass Datenexporte nach Excel nicht übermäßig verwendet werden, sollten Benutzer*innen in der Organisation über die Nachteile von Exporten informiert werden, und Administrator*innen sollten Exporte in Benutzeraktivitätsdaten nachverfolgen.
  • Abrufen von Quelldaten aus Excel: Excel kann beim Importieren von Daten in Power BI als Datenquelle verwendet werden. Diese Funktion funktioniert am besten für kleine Projekte, wenn eine benutzerfreundliche Excel-basierte Lösung erforderlich ist, um Quelldaten zu verwalten. Sie kann auch hilfreich sein, um schnell eine Machbarkeitsstudie (Proof of Concept, POC) durchzuführen. Um allerdings das Risiko im Zusammenhang mit Excel-Datenquellen zu verringern, sollte die Excel-Quelldatei an einem sicheren, freigegebenen Speicherort gespeichert werden. Außerdem sollten Spaltennamen nicht geändert werden, um sicherzustellen, dass Datenaktualisierungen erfolgreich sind.

Tipp

Sie sollten in erster Linie die Verwendung von Excel als Liveverbindung empfehlen.

Hier finden Sie einige wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie ermitteln, ob Excel ein geeignetes Erstellungstool ist.

  • Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Benutzer von Excel aus eine Verbindung mit einem Power BI-Semantikmodell herstellen können.
  • In einigen Organisationen ist für Benutzer*innen nicht die 64-Bit-Version von Excel installiert, sondern die 32-Bit-Version. Die 64-Bit-Version von Excel kann größere Datenvolumen unterstützen und bietet im Allgemeinen eine bessere Leistung als die 32-Bit-Version. Auch alle Datenanbieter müssen auf diese Auswahl abgestimmt werden.
  • Manche Features in Power BI Desktop sind im Excel-Datenmodell nicht verfügbar oder werden in deutlich größeren Abständen veröffentlicht. Daher könnten komplexe Modellierungsanforderungen in Excel nicht (ohne Weiteres) erfüllt werden.
  • Einige Connectors und Datenquellen, die in Power BI Desktop verfügbar sind, stehen in Excel nicht zur Verfügung.

Tipp

Viele Organisationen verfügen bereits über Excel-Lösungen, die modernisiert werden können, indem sie die Excel-Datei mit einem freigegebenen Power BI-Semantikmodell verbinden (anstatt einen Datenexport zu verwenden). Bei einer Liveverbindung müssen Benutzer*innen keine umständlichen Schritte ausführen. Außerdem verhindert sie, dass Daten veraltet sind, und sie stellt sicher, dass Datensicherheit konsistent angewendet wird, wenn Benutzer*innen die Excel-Daten aktualisieren.

Power BI Report Builder

Der Power BI-Berichts-Generator ist ein Tool zum Erstellen einer paginierten Berichtsdatei (RDL-Datei). Paginierte Berichte können entweder für den Power BI-Dienst oder für den Power BI-Berichtsserver bereitgestellt werden. Wenn Sie Erfahrung mit dem Erstellen von Berichten in SQL Server Reporting Services (SSRS) haben, werden Sie feststellen, dass die Berichterstellung ähnlich ist.

Paginierte Berichte eignen sich am besten für hochgradig formatierte oder druckfähige Berichte wie etwa Finanzaufstellungen. Sie eignen sich auch für Berichte, die gedruckt oder als PDF generiert werden sollen, und wenn Benutzereingaben (mit Berichtsparametern) erforderlich sind.

Tipp

Weitere Szenarien, in denen sich die Verwendung paginierter Berichte empfiehlt, finden Sie unter Wann sollten paginierte Berichte in Power BI verwendet werden?.

Hier finden Sie einige wichtige Punkte, die Sie bei der Entscheidung hinsichtlich der Verwendung des Power BI-Berichts-Generators berücksichtigen sollten.

  • Die Arbeit im Power BI-Berichts-Generator erfordert eine etwas andere Herangehensweise als die Arbeit in Power BI Desktop. Bei einem paginierten Bericht steht immer die Erstellung eines einzelnen Berichts im Vordergrund. Umgekehrt kann ein in Power BI Desktop erstelltes Semantikmodell für viele verschiedene Berichte verwendet werden.
  • Die Entwicklung paginierter Berichte ist komplizierter als die Erstellung von Power BI-Berichten. Der Hauptvorteil ist jedoch eine differenzierte Steuerung von Datenabruf, Layout und Platzierung.
  • Bei einem paginierten Bericht spielen sowohl Datenabruf als auch Layout eine Rolle. Sie müssen eine Abfrage (ein sogenanntes Dataset) entwickeln, um Daten aus einer externen Datenquelle abzurufen. Dazu müssen Sie möglicherweise eine native Abfrageanweisung (in DAX, T-SQL oder einer anderen Sprache) schreiben. Das Dataset gehört zu einem einzelnen Bericht und kann daher nicht veröffentlicht und von anderen paginierten Berichten verwendet werden.
  • Berichtsconsumer*innen sind an die integrierte Interaktivität von Power BI-Berichten gewöhnt. Die Interaktivität von Berichten ist jedoch keine Stärke paginierter Berichte. Der Versuch, eine ähnliche Interaktivität in paginierten Berichten zu erreichen, kann schwierig bis unmöglich sein.
  • Wenn Sie mithilfe einer gespeicherten Datenbankprozedur (z. B. einer gespeicherten Azure SQL-Datenbankprozedur) auf Daten zugreifen müssen, ist dies bei paginierten Berichten möglich.
  • Es gibt einige Featureunterschiede und nicht unterstützte Funktionen – je nachdem, ob der paginierte Bericht im Power BI-Dienst oder im Power BI-Berichtsserver veröffentlicht wird. Es wird empfohlen, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zu ermitteln, was für Ihre Zielumgebung möglich ist.

Tools von Drittanbietern

Fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen können Tools von Drittanbietern verwenden, insbesondere für Vorgänge auf Unternehmensniveau. Sie können Tools von Drittanbietern verwenden, um Datenmodelle zu entwickeln, zu veröffentlichen, zu verwalten und zu optimieren. Das Ziel dieser Tools besteht darin, die Entwicklungs- und Verwaltungsfunktionen zu erweitern, die Semantikmodellersteller zur Verfügung stehen. Beispiele für gängige Tools von Drittanbietern sind Tabular Editor, DAX Studio und ALM Toolkit. Weitere Informationen finden Sie im Verwendungsszenario Erweiterte Datenmodellverwaltung.

Hinweis

Drittanbietertools haben sich in der globalen Power BI-Community insbesondere bei erfahrenen Inhaltsersteller*innen, Entwickler*innen und IT-Expert*innen durchgesetzt.

Tools von Drittanbietern können hauptsächlich auf drei Arten für die Entwicklung und Verwaltung von Semantikmodellen verwendet werden.

  • Herstellen einer Verbindung mit einem lokalen Datenmodell in Power BI Desktop unter Verwendung eines externen Tools: Einige Drittanbietertools können eine Verbindung mit dem Datenmodell in einer geöffneten Power BI Desktop-Datei herstellen. Wenn diese Tools bei Power BI Desktop registriert sind, werden sie als externe Tools bezeichnet und erweitern die nativen Funktionen von Power BI Desktop.
  • Herstellen einer Verbindung mit einem Remotedatenmodell im Power BI-Dienst unter Verwendung des XMLA-Endpunkts: Einige Drittanbietertools können das XMLA-Protokoll (XML for Analysis) verwenden, um eine Verbindung mit einem Semantikmodell herzustellen, das für den Power BI-Dienst veröffentlicht wurde. Tools, die mit dem XMLA-Protokoll kompatibel sind, verwenden Clientbibliotheken von Microsoft, um Daten zu lesen und/oder mithilfe von Vorgängen des Tabellenobjektmodells (TOM) in ein Datenmodell zu schreiben.
  • Herstellen einer Verbindung mit einem lokalen Datenmodell in Power BI Desktop unter Verwendung einer Vorlagendatei: Bei einigen Drittanbietertools werden die Funktionen mithilfe einer PBIT-Datei (Power BI Desktop Template) auf einfache Weise bereitgestellt.

Manche Drittanbietertools (z. B. Tabular Editor 3) sind proprietäre Tools und erfordern eine kostenpflichtige Lizenz. Andere Communitytools sind kostenlose Open-Source-Tools (z B. Tabular Editor 2, DAX Studio und ALM Toolkit). Sie sollten die Features der einzelnen Tools, die Kosten und das zugehörige Supportmodell sorgfältig prüfen, damit Sie Ihre Inhaltsersteller*innen angemessen unterstützen können.

Tipp

In manchen Organisationen ist es einfacher, eine Genehmigung für ein neues Tool zu erhalten, das vollständig unterstützt wird (selbst wenn dafür Lizenzierungskosten anfallen). In anderen Organisationen ist es dagegen leichter, eine Genehmigung für ein kostenloses Open-Source-Tool zu erhalten. Ihre IT-Abteilung kann Sie dabei unterstützen, Ihrer Sorgfaltspflicht gerecht zu werden.

Prüfliste: Die Planung für Erstellertools umfasst unter anderem folgende wichtige Entscheidungen und Aktionen:

  • Entscheiden, welche Erstellungstools empfohlen werden sollen: Überlegen Sie für Self-Service-Ersteller*innen und fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen, welche der verfügbaren Tools aktiv für die Verwendung in der Organisation gefördert werden sollen.
  • Entscheiden, welche Erstellungstools unterstützt werden: Überlegen Sie für Self-Service-Ersteller*innen und fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen, welche der verfügbaren Tools von wem unterstützt werden.
  • Bewerten der Verwendung von Drittanbietertools: Überlegen Sie, welche Drittanbietertools für fortgeschrittene Inhaltsersteller*innen zugelassen oder empfohlen werden sollen. Untersuchen Sie die Datenschutzrichtlinie, die Lizenzierungskosten und das Supportmodell.
  • Erstellen eines Leitfadens für Inhaltsersteller*innen: Bieten Sie einen Leitfaden und Schulungen an, um Benutzer*innen dabei zu helfen, das geeignete Erstellungstool für ihre Situation auszuwählen und zu verwenden.

Verwalten und Einrichten von Geräten

In diesem Abschnitt werden Überlegungen im Zusammenhang mit der Installation und Aktualisierung von Tools und Anwendungen sowie im Zusammenhang mit der Einrichtung von Benutzergeräten beschrieben.

Clienttools

In der IT wird häufig der Begriff Clienttools für Software verwendet, die auf Clientcomputern (Benutzergeräten) installiert ist. Die gängigste Power BI-Software, die auf einem Benutzergerät installiert ist, ist Power BI Desktop.

Da Microsoft Power BI Desktop in der Regel jeden Monat aktualisiert, ist es wichtig, über einen nahtlosen Prozess für die Verwaltung von Installationen und Updates zu verfügen.

Hier finden Sie mehrere Möglichkeiten, wie Organisationen Installationen und Updates von Power BI Desktop verwalten können.

Installationsart Unterstützung automatischer Updates Beschreibung
Microsoft Store Ja Power BI Desktop wird über den Microsoft Store verteilt. Alle Updates, einschließlich Fehlerbehebungen, werden automatisch installiert. Diese Option ist ein einfacher und nahtloser Ansatz, setzt aber voraus, dass Ihre Organisation nicht einige (oder alle) Apps aus dem Microsoft Store für einige (oder alle) Benutzer*innen blockiert.
Manuelle Installation Nein Sie können manuell eine ausführbare Datei (EXE-Datei) aus dem Microsoft Download Center herunterladen und installieren. Beachten Sie jedoch, dass Benutzer*innen, die die Software installieren, über lokale Administratorrechte verfügen müssen. Diese Rechte sind in den meisten Organisationen allerdings eingeschränkt. Wenn Sie diesen Ansatz verwenden (und er nicht von der IT-Abteilung verwaltet wird), besteht die Gefahr, dass Benutzer*innen verschiedene Versionen von Power BI Desktop installiert haben, was ggf. Kompatibilitätsprobleme zur Folge hat. Außerdem müssen bei diesem Ansatz alle Benutzer*innen zur Installation von QFE-Releases (Quick Fix Engineering; auch Fehlerkorrekturen genannt) aufgefordert werden, sobald diese veröffentlicht werden.
Von der IT-Abteilung verwaltete Systeme Abhängig vom Setup Sie können verschiedene von der IT-Abteilung verwaltete Bereitstellungsmethoden in der Organisation verwenden – z. B. Microsoft System Center oder Microsoft Application Virtualization (App-V). Diese Option eignet sich am besten für Organisationen, die viele Installationen im großen Stil oder auf benutzerdefinierte Weise verwalten müssen.

Benutzergeräte müssen über ausreichende Systemressourcen verfügen. Um produktiv sein zu können, könnten Ersteller*innen von Inhalten, die mit großen Datenvolumen arbeiten, Systemressourcen benötigen, die über die Mindestanforderungen hinausgehen. Das betrifft insbesondere den Arbeitsspeicher (RAM) und die CPU. Die IT-Abteilung hat möglicherweise basierend auf ihrer Erfahrung mit anderen Ersteller*innen von Inhalten Computerspezifikationen empfohlen.

Alle Inhaltsersteller*innen, die bei der Power BI-Entwicklung zusammenarbeiten, müssen die gleiche Version der Software verwenden. Das gilt insbesondere bei Power BI Desktop, das in der Regel jeden Monat aktualisiert wird. Es wird empfohlen, Updates automatisch für Benutzer*innen verfügbar zu machen. Das hat folgende Gründe:

  • Mehrere Inhaltsersteller*innen, die gemeinsam an einer Power BI Desktop-Datei arbeiten, können sich darauf verlassen, dass sie die gleiche Version verwenden. Es ist wichtig, dass Ersteller*innen, die gemeinsam an der gleichen PBIX-Datei arbeiten, auch die gleiche Softwareversion verwenden.
  • Benutzer*innen müssen keine speziellen Schritte ausführen, um Updates zu erhalten.
  • Benutzer*innen können neue Funktionen nutzen, und ihre Erfahrung entspricht den Ankündigungen und der Dokumentation. Wenn Inhaltsersteller*innen etwas über neue Funktionen und Features erfahren, aber Softwareupdates erst nach längerer Zeit durchgeführt werden, kann dies die Akzeptanz und die Benutzerzufriedenheit beeinträchtigen.
  • Microsoft bietet nur Support für die neueste Version von Power BI Desktop. Wenn Benutzer*innen ein Problem haben und ein Supportticket erstellen, werden sie vom Microsoft-Support aufgefordert, die Software auf die neueste Version zu aktualisieren.

Neben Power BI Desktop (wie zuvor beschrieben) müssen Sie möglicherweise weitere Tools von Microsoft oder Drittanbietern auf Benutzergeräten installieren und verwalten – auch auf mobilen Geräten. Eine Liste der möglichen Tools finden Sie weiter oben in diesem Artikel unter Verfügbare Tools für die Erstellung.

Benutzer*innen, die Dateien in Fabric OneLake erstellen und verwalten, profitieren möglicherweise auch vom OneLake-Datei-Explorer. Mit diesem Tool können sie Dateien in OneLake bequem über den Windows-Explorer hochladen, herunterladen, bearbeiten oder löschen.

Hinweis

Ihre IT-Abteilung könnte über Richtlinien für verwaltete Geräte verfügen. Diese Richtlinien können steuern, welche Software installiert werden kann und wie sie verwaltet wird.

Voraussetzungen für Clienttools

Ersteller*innen von Inhalten mit installierten Clienttools wie Power BI Desktop benötigen möglicherweise bestimmte erforderliche Software oder Pakete.

  • WebView2 (obligatorisch): Für Inhaltsersteller*innen, die Power BI Desktop verwenden, ist die Microsoft Edge WebView2 Runtime eine erforderliche Komponente. WebView2 ermöglicht das sichere Einbetten von Webtechnologien wie HTML, CSS und JavaScript in Power BI Desktop. WebView2 ist bereits installiert, wenn auf dem Benutzergerät die neueste Version von Windows installiert ist oder Microsoft 365 Anwendungen installiert und monatliche Updates aktiviert sind.
  • .NET Framework (obligatorisch): Für Inhaltsersteller*innen, die Power BI Desktop oder ein Drittanbietertool verwenden, ist .NET Framework eine erforderliche Komponente. .NET Framework ist eine Technologie, die das Erstellen und Ausführen von Windows-Apps unterstützt. Power BI Desktop erfordert eine bestimmte Mindestversion.
  • Microsoft Edge (obligatorisch): Für Inhaltsersteller*innen, die Power BI Desktop verwenden, ist der Edge-Browser eine erforderliche Komponente.
  • Python- und R-Pakete (optional): Python- und R-Skripts können auf unterschiedliche Weise mit Power BI verwendet werden, wenn dies per Mandanteneinstellung aktiviert wird. Skripts können verwendet werden, um Python-Visuals oder visuelle R-Elemente zu erstellen. Skripts können auch im Abfrage-Editor erstellt werden. In diesem Fall ist ein persönliches Gateway erforderlich, da Python und R im Standarddatengateway nicht unterstützt werden. Python-Pakete bzw. R-Pakete sind eine erforderliche Komponente. Um Inkompatibilitäten zu vermeiden, muss die IT-Abteilung verwalten, welche Pakete installiert werden, wo sie installiert werden und ob die installierten Versionen den im Power BI-Dienst unterstützten Versionen entsprechen.

Komponenten für Datenkonnektivität

Abhängig von Ihren Datenquellen müssen Sie möglicherweise Treiber, Connectors oder Anbieter auf Benutzergeräten installieren. Diese Komponenten ermöglichen Datenkonnektivität, wenn Benutzer*innen in einem Clienttool (z. B. Power BI Desktop) oder in einem Drittanbietertool arbeiten.

  • Treiber: Ein Treiber ist eine Softwarekomponente, die eine Verbindung mit anderen Systemen herstellt. Wenn Sie beispielsweise eine Verbindung mit einer Datenbank von Oracle herstellen möchten, benötigen Sie ggf. die Oracle Data Access Client-Software. Oder für eine Verbindung mit SAP HANA wird möglicherweise ein ODBC-Treiber benötigt.
  • Benutzerdefinierte Connectors: Ein benutzerdefinierter Datenquellenconnector könnte erforderlich sein, wenn eine Verbindung zu einem älteren oder proprietären System hergestellt wird.
  • Excel-Anbieter: Der Anbieter In Excel analysieren ermöglicht Benutzern das Erstellen von Visualisierungen in Excel, während eine Verbindung mit einem vorhandenen freigegebenen Semantikmodell besteht, das im Power BI-Dienst veröffentlicht wurde.
  • Analysis Services-Clientbibliotheken: Wenn eine Verbindung mit einer Analysis Services-Quelle hergestellt wird, muss eine Clientbibliothek installiert werden.
  • OLE DB-Anbieter einer Access-Datenbank: Wenn eine Verbindung mit einer Access-Datenbank hergestellt wird, muss ein OLE DB-Anbieter installiert werden.

Wichtig

Für Datenquellen, die Konnektivität über ein Gateway erfordern, müssen die gleichen Treiber, Connectors und Anbieter auf jedem Computer installiert werden, der als Datengateway fungiert. Fehlende Komponenten bei einem Datengateway sind ein häufiger Grund für Datenaktualisierungsfehler, nachdem Inhalte für den Power BI-Dienst veröffentlicht wurden.

Tipp

Um die Bereitstellung für eine größere Anzahl von Benutzer*innen zu vereinfachen, stellen viele IT-Teams die gängigsten Treiber, Connectors und Anbieter im Rahmen einer Standardeinrichtung für Benutzergeräte bereit.

Tools für die Versionskontrolle

Inhaltsersteller*innen mit installierten Clienttools (z. B. Power BI Desktop) sollten auch eine Möglichkeit haben, Versionen (oder historische Kopien) von Dateien zu speichern. Der Zugriff auf frühere Versionen ist besonders hilfreich, wenn für eine Änderung ein Rollback ausgeführt werden muss.

Es gibt zwei Hauptmethoden für Versionsverwaltung von Entwicklungsdateien.

  • Teams, OneDrive for Business, SharePoint: Self-Service-Inhaltsersteller*innen speichern Dateien häufig in Teams, in OneDrive für Arbeit oder Schule oder in SharePoint. Diese Tools sind für Benutzer*innen vertraut und einfach zu verwenden. Freigegebene Bibliotheken können strukturiert und für geeignete Kolleg*innen geschützt werden, und die Versionsverwaltung ist integriert.
  • Plug-Ins für die Quellcodeverwaltung: Fortgeschrittene Ersteller*innen von Inhalten benötigen möglicherweise eine Integration mit einem Quellcodeverwaltungstool. Dazu muss beispielsweise in der Regel Git für die Quellcodeverwaltung installiert und dann ein Quellcodeverwaltungstool wie Visual Studio Code verwendet werden, um Inhaltsänderungen in einem Remoterepository wie Azure DevOps Repos zu committen. Für Power BI Desktop kann der Entwicklermodus verwendet werden. In diesem Modus werden Inhalte als Power BI-Projektdatei (PBIP-Datei) gespeichert, die für die Verwendung mit Ihrem bevorzugten Quellcodeverwaltungssystem kompatibel ist. Bei Verwendung von Fabric wird die Git-Integration für die Arbeit mit einem Clienttool unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter Strategie für Dateispeicherorte.

Benutzerdefinierte Visuals

Benutzerdefinierte Power BI-Visuals, die Entwickler*innen mithilfe des Power BI Visuals SDK erstellen können, ermöglichen es Power BI-Berichtersteller*innen, bei ihrer Arbeit über die integrierten Kernvisuals hinauszugehen. Ein benutzerdefiniertes Visual kann von Microsoft, von Softwareentwickler*innen, von Anbietern oder von Partnern erstellt und veröffentlicht werden.

Um ein benutzerdefiniertes Visual in Power BI Desktop verwenden zu können, muss es zuerst auf dem Computer des Inhaltserstellers bzw. der Inhaltserstellerin installiert werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Visuals an Benutzer*innen zu verteilen.

  • AppSource:AppSource ist ein Marktplatz für Anwendungen, Add-Ins und Erweiterungen für Microsoft-Software. Visuals werden in AppSource mithilfe einer Power BI-Visual-Datei (PBIVIZ-Datei) verteilt. Ein Visual kann frei verteilt werden oder eine Lizenz erfordern.
    • Vorteile:
      • Benutzer*innen können in AppSource ganz einfach nach Visuals suchen.
      • Alle Berichte und Dashboards werden automatisch aktualisiert, um die neueste Version von benutzerdefinierten Visuals zu verwenden, die aus AppSource stammen.
      • Unterstützt die Verwendung von zertifizierten Visuals.
      • In AppSource veröffentlichte Visuals werden von Microsoft einer grundlegenden Prüfung unterzogen. Der Umfang der Überprüfung hängt davon ab, ob das Visual zertifiziert ist.
    • Potenzielle Nachteile:
      • Wenn alle Inhaltsersteller*innen die benötigten Komponenten aus AppSource herunterladen, kann dies zu Inkompatibilitäten führen, wenn bei Benutzer*innen unterschiedliche Versionen installiert sind.
      • Inhaltsersteller*innen können ein Visual herunterladen, das noch nicht getestet oder für die Verwendung in der Organisation freigegeben wurde.
      • Der Entwickler bzw. die Entwicklerin des Visuals muss sich an einen strengen Veröffentlichungsprozess halten. Der Prozess erhöht zwar die Sicherheit und verbessert die Stabilität, erschwert möglicherweise aber auch die schnelle Veröffentlichung einer Fehlerkorrektur.
  • Importieren einer Visual-Datei: Ersteller*innen von Inhalten können eine Visual-Datei in Power BI Desktop importieren.
    • Vorteile:
      • Öffentlich verfügbare oder privat verteilte Visuals können installiert werden. Dies schließt intern entwickelte Visuals sowie proprietäre Visuals ein, die von einem Anbieter erworben wurden.
      • Ermöglicht es, eine Visual-Datei außerhalb von AppSource zu beziehen.
    • Potenzielle Nachteile:
      • Ohne ein zentralisiertes System kann es für Inhaltsersteller*innen schwierig sein, zu wissen, welche Visuals für die Verwendung in der Organisation freigegeben wurden.
      • Wenn alle Inhaltsersteller*innen die ihnen vorliegende Visual-Datei importieren, kann dies zu Inkompatibilitäten führen, wenn bei Benutzer*innen unterschiedliche Versionen installiert sind.
      • Updates werden nicht automatisch an Benutzergeräte weitergegeben. Berichte in lokalen Power BI Desktop-Dateien werden erst aktualisiert, wenn die einzelnen Benutzer*innen ihre Visual-Dateien aktualisieren.
      • Die Verwendung zertifizierter Visuals wird nicht unterstützt.
  • Organisationsvisuals: Das Repository Organisationsvisuals ist ein zentraler Bereich im Fabric-Verwaltungsportal für die Verwaltung von Visuals.
    • Vorteile:
      • Inhaltsersteller*innen müssen keine Visual-Dateien verwalten. Stattdessen verwaltet ein Fabric-Administrator oder eine Fabric-Administratorin zentral die Version eines Visuals, das für alle Benutzer*innen verfügbar ist. Für alle Benutzer*innen und Berichte ist Versionskonsistenz gewährleistet.
      • Öffentlich verfügbare oder privat verteilte Visuals können installiert werden. Dies schließt intern entwickelte Visuals sowie proprietäre Visuals ein, die von einem Anbieter erworben wurden.
      • Visuals können getestet und vorab für die Verwendung in der Organisation freigegeben werden. Dieser Überprüfungsprozess verringert das Risiko, dass nicht freigegebene Visuals verwendet werden. Außerdem kann flexibler festgelegt werden, welche spezifische Version eines Visuals für die Verwendung freigegeben ist.
      • Alle Berichte und Dashboards werden automatisch aktualisiert, um die neueste Version zu verwenden (wenn eine Visual-Datei im Verwaltungsportal aktualisiert oder in AppSource verfügbar gemacht wird).
      • Wenn ein Visual, das derzeit von der Organisation verwendet wird, als nicht mehr vertrauenswürdig eingestuft wird, kann es deaktiviert oder aus dem Repository für Organisationsvisuals gelöscht werden. In diesem Fall wird das Visual nicht in Berichten und auf Dashboards gerendert.
      • Ermöglicht die Verwendung nicht zertifizierter Visuals aus AppSource. Das ist nützlich, wenn Sie die Mandanteneinstellung so festgelegt haben, dass nicht zertifizierte Visuals blockiert werden, aber ein bestimmtes nicht zertifiziertes Visual überprüft und für die Verwendung in der Organisation freigegeben wurde.
    • Potenzielle Nachteile:
      • Organisationsvisuals müssen zentral von einem Fabric-Administrator oder von einer Fabric-Administratorin verwaltet werden.
      • Die Zentralisierung führt zu einer geringeren Benutzerflexibilität und kann die Aktualisierung der Version eines Visuals verzögern.
      • Einige Features sind nicht verfügbar, wenn ein Visual nicht zertifiziert ist (was einen Import aus AppSource erfordert).

Wichtig

Wenn Ihre Organisation große Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datenlecks hat, empfiehlt es sich gegebenenfalls, alle benutzerdefinierten Visuals über das Repository für Organisationsvisuals zu steuern.

Tipp

Die Entscheidung, wie benutzerdefinierte Visuals verteilt werden, fällt in den Bereich Governance. Sie sollten die Features der einzelnen Visuals sorgfältig prüfen sowie die Kosten und das Supportmodell berücksichtigen, damit Sie Ihre Inhaltsersteller*innen angemessen unterstützen können.

Bevor Sie die Verwendung eines neuen benutzerdefinierten Visuals genehmigen, müssen außerdem unbedingt alle Sicherheits- und Datenschutzrisiken bewertet werden. Das hat folgende Gründe:

  • Visuals führen JavaScript-Code aus und haben Zugriff auf die Daten, die sie visualisieren.
  • Visuals können Daten an einen externen Dienst übermitteln. Beispielsweise muss ein Visual möglicherweise Daten an eine API übermitteln, um einen KI-Algorithmus auszuführen oder eine Karte zu rendern. Nur weil ein Visual Daten an einen externen Dienst übermittelt, bedeutet das jedoch nicht, dass es nicht vertrauenswürdig ist. Ein Visual, das Daten übermittelt, kann nicht zertifiziert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Power BI-Organisationsvisuals.

Gruppenrichtlinieneinstellungen

Eine Gruppenrichtlinie ermöglicht die zentrale Verwaltung und Konfiguration von Betriebssystemen, Anwendungen und Benutzereinstellungen für Windows-Computer und die Netzwerkumgebung. Sie hilft der IT-Abteilung beim Rollout und bei der Verwaltung konsistenter Benutzerkonten und Computereinstellungen. Für Power BI Desktop ist die gängigste Verwendung einer Gruppenrichtlinie die Verwaltung benutzerdefinierter Visuals (wie im vorherigen Abschnitt beschrieben).

Sie können angeben, ob nicht zertifizierte Visuals in Power BI Desktop zugelassen oder blockiert werden. Um sowohl in Power BI Desktop als auch im Power BI-Dienst eine konsistente Umgebung für Benutzer*innen sicherzustellen, ist es wichtig, benutzerdefinierte Visuals an zwei Stellen konsistent zu verwalten.

  • Mandanteneinstellung: Die Mandanteneinstellung Nur zertifizierte Visuals hinzufügen und verwenden (nicht zertifizierte blockieren) lässt die Verwendung benutzerdefinierter Visuals zu oder blockiert sie, wenn Benutzer*innen Berichte im Power BI-Dienst erstellen oder bearbeiten.

  • Gruppenrichtlinie: Die Gruppenrichtlinieneinstellung steuert die Verwendung benutzerdefinierter Visuals, wenn Benutzer*innen Berichte in Power BI Desktop erstellen oder bearbeiten. Wenn Inhaltsersteller*innen viel Zeit dafür aufgewendet haben, Inhalte in Power BI Desktop zu erstellen, die aufgrund einer falsch konfigurierten Mandanteneinstellung nicht im Power BI-Dienst angezeigt werden können, wäre das für die Benutzer*innen äußerst ärgerlich. Deshalb ist es wichtig, beides aufeinander abzustimmen.

Sie können auch eine Gruppenrichtlinie verwenden, um anzugeben, ob Datenexporte für benutzerdefinierte Visuals zugelassen oder blockiert werden.

Registrierungseinstellungen

Das Windows-Betriebssystem speichert Computerinformationen, Einstellungen und Optionen in der Windows-Registrierung. Für Power BI Desktop können Registrierungseinstellungen festgelegt werden, um Benutzercomputer anzupassen. Registrierungseinstellungen können per Gruppenrichtlinie aktualisiert werden. Dadurch kann die IT-Abteilung Standardeinstellungen einrichten, die für alle Benutzer*innen (oder für Gruppen von Benutzer*innen) konsistent sind.

Hier finden Sie mehrere gängige Verwendungsmöglichkeiten von Registrierungseinstellungen im Zusammenhang mit Power BI Desktop.

  • Deaktivieren von Benachrichtigungen zur Verfügbarkeit von Softwareupdates. Das ist hilfreich, wenn Sie sicher sind, dass die IT-Abteilung das Power BI Desktop-Update abruft, Validierungen durchführt und dann Updates über den normalen Prozess an Benutzergeräte pusht.
  • Festlegen der globalen Datenschutzebene. Es empfiehlt sich, diese Einstellung standardmäßig auf Organisation festzulegen, da dadurch Datenschutzverletzungen vermieden werden können, wenn verschiedene Datenquellen zusammengeführt werden.
  • Deaktivieren des Anmeldeformulars von Power BI Desktop. Die Deaktivierung des Formulars ist nützlich, wenn Computer der Organisation automatisch angemeldet werden. In diesem Fall müssen Benutzer*innen nicht zur Anmeldung aufgefordert werden.
  • Optimieren der Leistung des Abfrage-Editors. Diese Einstellung ist nützlich, wenn Sie das Verhalten der Abfrageausführung durch Ändern der Standardwerte beeinflussen möchten.
  • Deaktivieren der Menübandregisterkarte Externe Tools. Sie können die Menübandregisterkarte deaktivieren, wenn Sie wissen, dass Sie die Verwendung externer Tools nicht genehmigen oder unterstützen können.

Tipp

In der Regel besteht das Ziel nicht darin, die Möglichkeiten von Benutzer*innen mit Tools deutlich einzuschränken. Vielmehr geht es darum, die Benutzererfahrung zu verbessern und den Supportbedarf zu reduzieren.

Verwaltung mobiler Geräte

Viele Benutzer*innen interagieren gerne auf einem mobilen Gerät wie einem Tablet oder Smartphone mit Power BI-Inhalten – sowohl zu Hause als auch unterwegs. Die mobilen Power BI-Apps für iOS, Android und Windows sind in erster Linie für kleinere Formfaktoren sowie für Touchscreens konzipiert. Sie erleichtern die Interaktion mit Inhalten, die für den Power BI-Dienst oder für den Power BI-Berichtsserver veröffentlicht wurden.

Sie können App-Schutzrichtlinien und Geräteschutzrichtlinien für verwaltete und nicht verwaltete Geräte angeben, indem Sie Microsoft Intune verwenden. Intune ist ein Softwaredienst für die Verwaltung mobiler Geräte und Anwendungen, der MAM-Richtlinien (Mobile Application Management, Verwaltung mobiler Anwendungen) unterstützt. Richtlinien können auf verschiedenen Schutzebenen festgelegt werden.

Optional könnte außerdem eine MDM-Lösung (Mobile Device Management, Verwaltung mobiler Geräte) von Microsoft 365 oder von einem Drittanbieter verwendet werden, um das Verhalten mobiler Power BI-Apps anzupassen. Die Power BI-App für Windows unterstützt auch Windows Information Protection (WIP).

Hier finden Sie mehrere Verwendungsmöglichkeiten für MAM- und MDM-Richtlinien.

  • Angeben von Datenschutzeinstellungen
  • Verschlüsseln von Anwendungsdaten, wenn die App nicht verwendet wird
  • Selektives Löschen von Daten, wenn ein Gerät verloren geht
  • Verhindern der Speicherung von Daten an einem persönlichen Speicherort
  • Einschränken von Aktionen zum Ausschneiden, Kopieren und Einfügen
  • Verhindern des Druckens von Organisationsdaten
  • Festlegen, dass die mobile App nur mit biometrischen Daten oder mit einer Zugriffs-PIN geöffnet werden kann
  • Angeben des Standardverhaltens für Auswahl- oder Tippaktionen von Benutzer*innen in einer mobilen App

Weitere Informationen zum Schützen von Geräten und Daten finden Sie im Whitepaper zur Sicherheit in Power BI unter Power BI Mobile.

Prüfliste: Die Verwaltung von Geräten umfasst unter anderem folgende wichtige Entscheidungen und Aktionen:

  • Entscheiden, wie Power BI Desktop aktualisiert wird: Überlegen Sie sich, wie Power BI Desktop und andere Clienttools installiert werden sollen. Stellen Sie nach Möglichkeit sicher, dass Updates automatisch installiert werden.
  • Identifizieren der erforderlichen Komponenten für Clienttools: Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Softwarekomponenten und Pakete installiert sind und regelmäßig aktualisiert werden.
  • Identifizieren der erforderlichen Komponenten für Datenkonnektivität: Stellen Sie sicher, dass alle Treiber, Connectors und Anbieter, die für die Datenkonnektivität erforderlich sind, installiert sind und regelmäßig aktualisiert werden.
  • Entscheiden, wie benutzerdefinierte Visuals behandelt werden sollen: Entscheiden Sie, wie benutzerdefinierte Visuals aus AppSource und aus anderen Quellen behandelt werden sollen. Legen Sie die Mandanteneinstellungen Über das Power BI SDK erstellte Visuals zulassen und Nur zertifizierte Visuals hinzufügen und verwenden so fest, dass sie mit Ihren Entscheidungen in Einklang stehen. Erstellen Sie ggf. einen Prozess, mit dem Benutzer*innen ein neues benutzerdefiniertes Visual anfordern können.
  • Einrichten von Gruppenrichtlinieneinstellungen: Richten Sie eine Gruppenrichtlinie ein, um sicherzustellen, dass benutzerdefinierte Visuals in Power BI Desktop auf die gleiche Weise verwaltet werden wie im Power BI-Dienst.
  • Einrichten von Registrierungseinstellungen: Richten Sie die Registrierungseinstellungen zum Anpassen von Benutzercomputern ein (falls zutreffend).
  • Untersuchen der Verwaltung mobiler Geräte: Erwägen Sie ggf. die Verwendung von App-Schutzrichtlinien und Geräteschutzrichtlinien für mobile Geräte.

Weitere Überlegungen, Aktionen, Entscheidungskriterien und Empfehlungen für Power BI-Implementierungsentscheidungen finden Sie unter Power BI-Implementierungsplanung.