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Empfehlungen zur Auswahl der richtigen Dienste und Features

Gilt für diese Power Platform Well-Architected Performance Efficiency-Checkliste-Empfehlung:

PE:03 Wählen Sie die richtigen Dienste aus. Die Dienste und Features müssen Sie dabei unterstützen, die Leistungsziele der Workload zu erreichen und erwartete Kapazitätsänderungen zu berücksichtigen. Wiegen Sie bei der Auswahl auch die Vorteile der Verwendung von Plattformfeatures gegen die Erstellung einer benutzerdefinierten Implementierung ab.

In dieser Anleitung werden die Empfehlungen zur Auswahl geeigneter Dienste für Ihre Workload beschrieben. Die folgenden Empfehlungen unterstützen Sie bei der Auswahl der Dienste, die den Anforderungen und Ansprüchen Ihrer Workload am besten gerecht werden. Wenn Sie Dienste verwenden, die auf die Anforderungen Ihrer Workload zugeschnitten sind, stellen Sie sicher, dass sie Ihre Leistungsziele erfüllt. Wenn Sie für Ihre Workload ungeeignete Dienste auswählen, sind diese den Anforderungen Ihrer Workload womöglich nicht gewachsen. Unzureichende Dienste können zu langsamen Antwortzeiten, Engpässen oder Workloadausfällen führen.

Definitionen

Begriff Definition
Region Ein geografischer Perimeter, der eine Reihe von Rechenzentren enthält.
Ressource Eine einzelne Entität oder Komponente, die Sie innerhalb eines Cloud-Dienstanbieters erstellen, konfigurieren und nutzen können.
Dienst Ein Produkt oder Angebot eines Cloud-Dienstanbieters.
Speicherdienst Ein Dienst, der Speicherplatz für Objekte, Blöcke und Dateien bereitstellt.

Wichtige Designstrategien

Die von Ihnen ausgewählten Dienste sollten auf die Leistungsziele Ihrer Workload abgestimmt und an zukünftige Kapazitätsanforderungen anpassbar sein. Wenn die Workload zunimmt oder sich weiterentwickelt, sollten die von Ihnen verwendeten Dienste immer noch Ihren Leistungsstandards entsprechen, ohne dass größere Anpassungen erforderlich sind. Bedenken Sie, dass es ein Gleichgewicht zwischen Plattformfeatures und benutzerdefinierten Implementierungen geben sollte. Plattformfeatures bieten sofort verwandbare Lösungen, maßgeschneiderte Optionen ermöglichen dagegen präzise Anpassungen. Es ist üblich, in der Gesamtlösung beide Optionen zu kombinieren, wobei benutzerdefinierte Optionen darauf abzielen, bestimmte Lücken in den integrierten Plattformfeatures zu schließen. Die Dienste, die Sie auswählen, sollten sowohl zukunftsorientiert als auch auf Ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sein und dabei Zielkonflikte zwischen Benutzerfreundlichkeit und individueller Anpassung berücksichtigen.

Die Workloadanforderungen verstehen

Dabei geht es darum, die technischen und funktionalen Anforderungen einer Workload zu erfassen. Mithilfe dieser Analyse können Sie die Ressourcen, den Speicher, das Netzwerk und andere Spezifikationen ermitteln, die zur Ausführung der Workload erforderlich sind. Durch die Ausrichtung der Dienste auf die spezifischen Anforderungen einer Workload können Sie verhindern, dass zu viel bereitgestellt wird oder die Dienste nicht ausreichend genutzt werden.

Bewerten Sie die Bedürfnisse und Merkmale Ihrer Workload, um die Anforderungen zu bestimmen und Ihre Workloadanforderungen auf jeder Ebene an Ihre Leistungsziele anzupassen. Sie müssen Einschränkungen oder Abhängigkeiten berücksichtigen. Wenn Sie Ihre Workloadanforderungen verstehen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen. Sie können die richtige Infrastruktur festlegen und Strategien zur Bewältigung von Spitzenlasten oder Nachfrageschwankungen implementieren.

  • Erfüllen Sie Ihre Leistungsziele. Wählen Sie Dienste aus, mit denen Sie die Leistungsziele Ihrer Workload erreichen können. Stellen Sie sicher, dass ein Dienst den Leistungsanforderungen gerecht werden kann und Sie seine Leistung überwachen können. Erfassen Sie Leistungsdaten für kritische Komponenten.

  • Berücksichtigen Sie organisatorische Einschränkungen. Machen Sie sich mit den Einschränkungen vertraut, die in Ihrer Organisation möglicherweise für die von Ihnen bereitgestellten Dienste gelten. Berücksichtigen Sie diese Einschränkungen bei der Konzeptionierung Ihrer Lösung.

  • Berücksichtigen Sie Compliance- und Sicherheitsanforderungen. Compliance- und Sicherheitsanforderungen können sich darauf auswirken, welche Dienste und Konfigurationen Sie auswählen. Stellen Sie sicher, dass der von Ihnen ausgewählte Dienst die Anforderungen in Bezug auf Speicherung, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, Überwachungsprotokollen und Datenspeicherorte erfüllt.

  • Berücksichtigen Sie Fähigkeiten des Teams. Ihr Team erstellt und verwaltet Workloads. Für verschiedene Dienste sind unterschiedliche Fähigkeiten erforderlich. Wählen Sie Dienste aus, mit denen Ihr Team vertraut ist, oder verpflichten Sie sich, Ihr Team zu schulen, bevor Sie sich für einen Dienst entscheiden. Stellen Sie sicher, dass die Teammitglieder über die nötige Sachkenntnis und das Wissen verfügen, um die Dienste effektiv zu nutzen und ihre Leistung zu optimieren.

Kompromiss: Power Platform Dienste bieten bestimmte Funktionen, können aber die Anpassungsmöglichkeiten einschränken. Workloads, die benutzerdefinierte Komponenten enthalten, bieten möglicherweise mehr Flexibilität, können aber mehr Aufwand für die Verwaltung und Konfiguration erfordern als Workloads, die nur Power Platform Dienste verwenden.

Die Dienste verstehen

Um Dienste zu verstehen, muss man die Fähigkeiten, Grenzen und Funktionalitäten der Tools und Angebote der Plattform kennen. Wenn Sie sich mit den Diensten auskennen, können Sie die integrierten Features besser nutzen, wodurch Sie weniger komplexe benutzerdefinierte Lösungen brauchen und die Leistungseffizienz steigt.

Berücksichtigen Sie verschiedene Faktoren und verschaffen Sie sich ein umfassendes Bild von einem Dienst, bevor Sie sich dafür entscheiden. Recherchieren und bewerten Sie die Dienste und Tools, welche die Plattform anbietet. Bestimmen Sie, welche Dienste und Tools am besten zu Ihren Workloadanforderungen passen.

Dienstgrenzwerte verstehen

Dienstgrenzwerte sind die vordefinierten Schwellenwerte oder Grenzen, die von Diensten festgelegt werden. Dienstgrenzwerte legen fest, wie viele Ressourcen oder Funktionen im jeweiligen Dienst maximal verwendet werden können. Wenn Sie mit den Dienstgrenzwerten vertraut sind, können Sie Probleme wie Ressourcenkonflikte, Leistungseinbußen oder unerwartete Dienstunterbrechungen vermeiden. Sie können Ihre Workload entsprechend planen und skalieren. Bei Ihrer Planung berücksichtigen Sie Faktoren wie Datenvolumen, Verarbeitungskapazität und Anforderungen an die Datenresidenz.

Plattformfeatures vorziehen

Bei der Bevorzugung von Plattformfeatures geht es darum, die integrierten Funktionen einer Plattform zu nutzen, um bestimmte Aufgaben ohne benutzerdefinierten Code zu erledigen. Die integrierten Features sind für die effiziente und Ausführung spezifischer Aufgaben im großen Stil konzipiert und werden regelmäßig gewartet. Mithilfe der Plattformfeatures können Sie die Möglichkeiten der Cloudinfrastruktur besser nutzen, da diese für Sie abstrahiert und verwaltet werden. Wählen Sie Dienste, mit denen Sie Funktionen auf die Plattform verlagern können, anstatt eigenen benutzerdefinierten Code schreiben und pflegen zu müssen. In vielen Fällen bieten Platform-as-a-Service-Lösungen (PaaS-Lösungen) eine bessere Leistungseffizienz als benutzerdefinierter Code. Benutzerdefinierter Code erhöht die Komplexität und macht die Workload anfällig für Leistungsprobleme. Entwickeln Sie benutzerdefinierten Code nur, wenn die Dienstfeatures nicht ausreichen.

Kompromiss: Der beste Dienst für Ihre Arbeitslast könnte eine Technologie sein, mit der Ihr Team nicht vertraut ist, die es sich nicht leisten kann oder die zusätzliche Sicherheitsebenen erfordert. Vielleicht entspricht ein Dataverse-Plug-In Ihren Leistungsanforderungen besser, Ihr Workloadteam ist aber nur mit Power Automate-Cloud-Flows vertraut.

Die Infrastrukturanforderungen beurteilen

Die Leistungseffizienz von Ressourcen hängt von der Infrastruktur ab, auf der sie sich befinden. Daher ist die Auswahl der richtigen Infrastruktur von entscheidender Bedeutung dafür, wie leistungseffizient ein Dienst ist. Bei der Bewertung der Infrastrukturanforderungen geht es darum, herauszufinden, welche geografische Region Ihre Workload am besten unterstützt.

Zu den wichtigsten Überlegungen bei dieser Entscheidung gehören folgende:

  • Regionen verstehen. Jede Region entspricht einem bestimmten geografischen Ort. Für die Bereitstellung Ihrer Lösung in der Cloud müssen Sie einen Rechenzentrumsstandort auswählen, in dem sich die physischen Server und Datenbanken für Ihre Lösung befinden. Diese Auswahl wirkt sich aufgrund der Latenz auf die Leistung aus.

  • Bereitstellung mit einer Region oder mehreren Regionen. Eine Bereitstellung in mehreren Regionen kann die Latenz für Endbenutzende reduzieren. Allerdings können sich dadurch auch die Kosten und die Komplexität der Workload erhöhen. Berücksichtigen Sie die Anforderungen an die Datennutzung. Eine einzelne Region kann beispielsweise verhindern, dass mehrere kleinere Datensilos entstehen. Wählen Sie das Bereitstellungsmodell, dass den Anforderungen Ihrer Workload am besten entspricht.

  • Die verfügbaren Features verstehen. Verschiedene Regionen bieten möglicherweise unterschiedliche Features. Informieren Sie sich über die in einer Region verfügbaren Features, bevor Sie sie auswählen. Stellen Sie sicher, dass eine Region die Leistungsanforderungen Ihrer Workload erfüllt.

  • Die Latenz berücksichtigen. Die Latenz – also die Zeit, die Daten brauchen, um von der Quelle zum Ziel zu gelangen – erhöht sich, je weiter die Dienste voneinander entfernt sind. Bei Diensten, die über Regionen hinweg kommunizieren, kann es zu höheren Latenzen kommen. Sie sollten herausfinden, welche Dienste häufig kommunizieren und diese in derselben Region positionieren. Darüber hinaus können Sie durch Auswahl einer Region in der Nähe Ihrer wichtigsten Benutzerbasis die Latenz minimieren und so ein besseres Benutzererlebnis bieten. Wenn Sie Benutzende in verschiedenen Teilen der Welt haben, müssen Sie bei einigen von ihnen möglicherweise Kompromisse bei der Latenz eingehen. Sie sollten Ihre Benutzerpersonas und Workloads analysieren, um das bestmögliche Gleichgewicht zu finden. Die Wahl eines Rechenzentrumsstandortes ist Teil Ihrer Umgebungsstrategie.

Die Netzwerkanforderungen bewerten

Bewerten Sie Ihren Netzwerkbedarf, um die geeigneten Workloaddienste und -konfigurationen zu bestimmen. Stellen Sie sicher, dass das Netzwerk mit Ihrer Workload zurechtkommt.

Um die Netzwerkanforderungen zu bewerten, stellen Sie sicher, dass Sie:

  • Den Netzwerkdatenverkehr verstehen. Bewerten Sie den für die Workload erwarteten Netzwerkdatenverkehr. Machen Sie sich mit den Datenübertragungsanforderungen und der Häufigkeit von Netzwerkanforderungen vertraut.

  • Die Anforderungen an die Bandbreite kennen. Stellen Sie fest, welche Bandbreite Ihre Workload benötigt. Berücksichtigen Sie die Datenmenge, die durch das Netzwerk gesendet und empfangen wird.

  • Die Netzwerklatenz kennen. Bewerten Sie die gewünschte Latenz für die Workload.

  • Den Durchsatz kennen. Berücksichtigen Sie den für die Workload erforderlichen Durchsatz. Unter Durchsatz versteht man die Datenmenge, die in einem bestimmten Zeitraum über ein Netzwerk übertragen werden kann. Konfigurieren Sie die Netzwerkroutingoptionen, um die Vorteile des Netzwerkdurchsatzes zu nutzen.

  • Wissen, welche Konfigurationen sich auf den Netzwerkdatenverkehr und die Leistung auswirken. Firewalleinstellungen, Konfigurationen des lokalen Datengateways und Ähnliches können den Netzwerkdatenverkehr und die Leistung beeinträchtigen. Machen Sie sich mit allen Komponenten und Konfigurationen vertraut, die sich auswirken können, und stellen Sie sicher, dass sie so konfiguriert sind, dass sie Ihre Leistungsanforderungen erfüllen können.

Die Computeanforderungen für benutzerdefinierte Komponenten bewerten

Während die Plattformdienste ihre eigenen Computeanforderungen verwalten, müssen Sie die Computeanforderungen aller benutzerdefinierten Cloud-Komponenten, die Sie implementiert haben, bewerten. Bei der Auswertung der Computeanforderungen geht es darum, den spezifischen Computebedarf einer Workload zu ermitteln und dabei Faktoren wie Instanztyp, Skalierbarkeit und Containerisierung zu berücksichtigen. Verschiedene Computedienste verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften, die sich auf die Leistung Ihrer Workload auswirken können. Wählen Sie den optimalen Computedienst aus, um sicherzustellen, dass Ihre Workload effizient ausgeführt wird. Ausführlichere Empfehlungen zur Bewertung von Computeanforderungen für benutzerdefinierte Komponenten finden Sie unter Computeanforderungen bewerten im Azure Well-Architected Framework.

Bewerten Sie die Anforderungen an den Lastenausgleich

Während die Plattformdienste ihren eigenen Lastenausgleich verwalten, ist es wichtig, zusätzliche Optionen für den Lastenausgleich zu prüfen und zu berücksichtigen. Die Auswahl sollte davon abhängen, wie Sie die Dienstfeatures nutzen. Durch den Lastenausgleich wird eine gleichmäßige Arbeitsverteilung sichergestellt und verhindert, dass eine einzelne Ressource mit Anforderungen überlastet wird. Durch Lastenausgleich werden Engpässe vermieden und Antwortzeiten verkürzt. Bewerten Sie die verschiedenen Lastenausgleichsoptionen, die mit den in Ihrer Lösung enthaltenen Diensten zur Verfügung sind. Sehen Sie sich die Dokumentation und vergleichbare Tools an, um die Features zu verstehen.

Berücksichtigen Sie Folgendes, um die für Ihre Workload am besten geeigneten Lastenausgleichsoptionen zu finden:

  • robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA)-Hosts: Bewerten Sie, ob ein Lastenausgleich über mehrere RPA-Hosts hinweg erforderlich ist, um Workloads automatisch zu skalieren und unbeaufsichtigt-Automatisierungen zu optimieren.
  • lokal-Gateways: Verwenden Sie Lastausgleichsoptionen, um einzelne Ausfallpunkte beim Zugriff auf lokal-Datenressourcen zu vermeiden.

Datenbankanforderungen bewerten

Die Datenbank kann Faktoren wie Datenspeicherung und -abruf, Transaktionsverarbeitung, Konsistenzgarantien und die Handhabung großer oder sich schnell ändernder Daten beeinflussen. Bewerten Sie die Anforderungen und Kriterien für Ihre Datenbank. Wählen Sie ein Datenbanksystem, das diese Anforderungen erfüllen kann. Bewerten Sie die Anforderungen an die Datenbank, bevor Sie eine Datenbank auswählen.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Datenbankanforderungen zu bewerten und die geeignete Datenbank auszuwählen:

  • Ermitteln Sie die Anforderungen der Workload. Machen Sie sich mit den spezifischen Anforderungen Ihrer Workload vertraut, wie etwa Datenvolumen, erwartete Transaktionsraten, Parallelität, Datentypen und erwartetes Wachstum. Bewerten Sie verschiedene Datenbanksysteme je nach Ihren Workloadanforderungen. Wenn Ihre Workload beispielsweise eine leistungsstarke Echtzeit-Datenverarbeitung erfordert, können Sie ein Datenbanksystem wählen, das auf eine schnelle Datenübertragung und geringe Latenz ausgelegt ist.

  • Berücksichtigen Sie das Datenmodell. Bestimmen Sie, welches Datenmodell für Ihre Workload am besten geeignet ist. Bewerten Sie die Datenbankanforderungen, um sicherzustellen, dass die ausgewählte Datenbank die erforderlichen Datenstrukturen, Beziehungen und Integritätsbeschränkungen unterstützt. Wenn Ihre Daten beispielsweise eine stark relationale Struktur aufweisen, können Sie ein relationales Datenbankverwaltungssystem (RDBMS) wählen, das Transaktionen und referenzielle Integrität robust unterstützt. Das Datenmodell kann hierarchisch, netzwerkartig, relational, objektorientiert oder als NoSQL organisiert sein. Bewerten Sie die Komplexität Ihres Datenmodells. Stellen Sie sicher, dass die ausgewählte Datenbank die erforderlichen Datenstrukturen und Beziehungen unterstützt.

  • Bewerten Sie die Funktionalität. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Lese-/Schreibmuster, Abfragekomplexität, Latenzanforderungen und Skalierbarkeitsbedarf. Bewerten Sie die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Datenbanksysteme entsprechend. Manche Datenbanken eignen sich besonders gut für Workloads mit vielen Lesevorgängen, während andere für analytische oder Workloads mit vielen Schreibvorgängen optimiert sind.

  • Bewerten Sie die Last. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Datenvolumen, Transaktionsraten, Verhältnis Zwischen Lese- und Schreibvorgängen und erwartetes Wachstum. Wählen Sie eine Datenbank, welche mit der erwarteten Workload zurechtkommt, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen und Leistungsengpässe bei der Skalierung Ihrer Workload zu vermeiden. Berücksichtigen Sie die Skalierbarkeitsanforderungen Ihrer Workload. Zu diesen Anforderungen gehören das erwartete Datenwachstum, der gleichzeitige Benutzerzugriff und die Notwendigkeit einer horizontalen oder vertikalen Skalierung. Bewerten Sie die Skalierbarkeitsoptionen und Verfügbarkeitsfunktionen, die verschiedene Datenbanksysteme bieten.

Speicheranforderungen bewerten

Wählen Sie Speicherdienste, die zu Ihren Datenzugriffsmustern, Anforderungen an die Dauerhaftigkeit sowie an die Leistung passen. Die meisten Cloudworkloads verwenden eine Kombination verschiedener Speichertechnologien. Diese Technik ist als „mehrsprachige Persistenz“ bekannt. Bestimmen Sie die für Ihre Workload geeignete Kombination aus Speicherdiensten. Möglicherweise möchten Sie Daten auch trennen, um eine Kontamination zu vermeiden. Vielleicht verfügen Sie über separate Speicherkonten für Überwachungs- und Geschäftsdaten. Um die Anwendungsleistung zu optimieren, müssen die richtige Mischung und die korrekte Implementierung ausgewählt werden.

Die Cache-Anforderungen bewerten

In einem Cache werden Daten gespeichert, auf die häufig zugegriffen wird. Durch dieses Zwischenspeichern wird die Latenzzeit beim Datenzugriff verringert und die Belastung der Datenspeicherkomponenten gesenkt. Dadurch kann die Workload mehr Anfragen ohne Skalierung verarbeiten. Es ist üblich, Workloaddaten und statische Inhalte zwischenzuspeichern. Manche Plattformdienste speichern Daten automatisch im Cache, um die Leistung zu steigern. Erwägen Sie das Hinzufügen zusätzlicher Zwischenspeicherungen, um die Leistung zu verbessern und Ihren gesamten API-Anforderungsverbrauch zu reduzieren.

Anforderungen an die Geschäftslogik bewerten

Entscheiden Sie je nach Ihren Anforderungen an Funktion, Leistung und Wiederverwendbarkeit, wie Sie Ihre Geschäftslogik implementieren möchten. Power Platform bietet viele Optionen zum Ausführen der Geschäftslogik, beispielsweise Power Automate Cloud-Flows, Low-Code- oder Code-First-Plug-Ins und Geschäftsregeln. Die meisten Workloads nutzen eine Kombination verschiedener Optionen.

Um zu beurteilen, wie die Geschäftslogik implementiert werden sollte, berücksichtigen Sie Folgendes:

  • Team Skills. Ihr Team erstellt und verwaltet Workloads. Für verschiedene Dienste sind unterschiedliche Fähigkeiten erforderlich. Wählen Sie Dienste aus, mit denen Ihr Team vertraut ist, oder verpflichten Sie sich, Ihr Team zu schulen, bevor Sie sich für einen Dienst entscheiden. Stellen Sie sicher, dass die Teammitglieder über die nötige Sachkenntnis und das Wissen verfügen, um die Dienste effektiv zu nutzen und ihre Leistung zu optimieren. Die Entwicklung von Dataverse Plug-Ins erfordert zum Beispiel, dass Ihr Workload-Team .NET oder Power Fx Code schreiben kann.

  • Logischer Ansatz. Bewerten Sie, ob die Logik Schritte enthält, die eine menschliche Interaktion erfordern (z. B. im Rahmen eines Genehmigungsprozesses oder einer Formularantwort), und ermitteln Sie ggf., ob alle Schritte ohne menschliches Eingreifen ausgeführt werden können. Sie können beispielsweise Power Automate Genehmigen verwenden, wenn ein menschliches Eingreifen erforderlich ist, aber ein Dataverse Plug-In verwenden, um die Logik nahtlos in den Dataverse Datenvorgang einzubinden, wenn ein menschliches Eingreifen nicht erforderlich ist.

  • Integration. Sehen Sie Ihr Architekturdiagramm an und überlegen Sie, in welche Systeme Ihre Workload integriert werden muss. Bewerten Sie die Integrationsoptionen und berücksichtigen Sie die Auswirkungen auf Leistung und Zuverlässigkeit. Die Echtzeitintegration kann den Benutzenden unmittelbare Vorteile bieten, sich jedoch auf die Leistung und Zuverlässigkeit auswirken. Die Verwendung asynchroner Ansätze wie Power Automate oder die Veröffentlichung von Dataverse Ereignissen in einer Warteschlange zur späteren Verarbeitung können die Leistung und Zuverlässigkeit verbessern. Diese Methoden geben den Benutzenden jedoch kein unmittelbares Feedback.

  • Komplexität. Berücksichtigen Sie die Komplexität Ihrer Logik und prüfen Sie, ob sie in einzelne Schritte unterteilt werden kann. Verwenden Sie beispielsweise Geschäftsregeln, um Pflichtfelder, Datenformate und Bereiche zu validieren, anstatt die Logik in einer Canvas-App oder einem benutzerdefinierten Skript zu implementieren. Für einfache Berechnungen auf Basis vorhandener Werte können Sie berechnete oder Rollupfelder und für komplexere Berechnungen ein Dataverse-Plug-In verwenden.

  • Wiederverwendbarkeit. Identifizieren und verwenden Sie Logik erneut, um Konsistenz und Wartung zu verbessern. Überlegen Sie, ob Sie die Geschäftslogik von verschiedenen Punkten der Workload wiederverwenden müssen. Die Dataverse-Plug-In-Logik kann zum Beispiel aus Apps und Automatisierungen aufgerufen werden. Wenn Sie die Geschäftslogik jedoch in die Canvas-App einfügen, können Sie sie nicht wiederverwenden.

Bedenken Sie, dass die Auswahl von Ihren spezifischen Anforderungen, der Komplexität der Workload und den Integrationsbedürfnissen abhängt. Bewerten Sie jede Option basierend auf Ihren Projektzielen und Ihrem organisatorischen Kontext. Überlegen Sie, ob die Verwendung der Logik für mehr als nur ein einzelnes Projekt hilfreich sein könnte. Passen Sie Ihren Ansatz nach Möglichkeit so an, dass er die größtmöglichen Vorteile bringt.

Die Reaktionsfähigkeit bewerten

Bedenken Sie, dass Benutzenden die Leistung an ihren Erwartungen und nicht anhand objektiver Maßstäbe messen. Sie können die wahrgenommene Leistung mit Techniken verbessern, welche die Prozesse nicht unbedingt beschleunigen, aber für ein reibungsloseres Benutzererlebnis sorgen. Beispielsweise wird eine Aufgabe durch die asynchrone Verarbeitung nicht schneller erledigt, die Benutzeroberfläche bleibt jedoch reaktionsfähig, sodass Benutzende andere Aufgaben erledigen können.

Bewerten Sie die Reaktionsfähigkeit wie folgt:

  • Überlegen Sie, ob das Design auf eine synchrone, asynchrone oder Hintergrundverarbeitung (Batchverarbeitung) ausgelegt sein soll.
  • Berücksichtigen Sie das Datenwachstum im Laufe der Zeit. Wenn mehr Daten durch Ihr System fließen, müssen Sie es möglicherweise optimieren, um die gleichen Antwortzeiten zu erhalten.
  • Überlegen Sie, welche Daten auf der Seite oder in der App zwischengespeichert werden sollen, anstatt sie bei jedem Laden der Seite in Echtzeit abzurufen.

Umsetzung in Power Platform

Anforderungen verstehen: Verwenden Sie Azure Monitor , um Daten aus Ihrer Arbeitslast zu sammeln und zu analysieren. Monitor bietet Einblicke in die Leistung und Integrität Ihrer Workloads, sodass Sie Probleme identifizieren und beheben können.

Dienste verstehen und bewerten: Überprüfen Sie die Plattformdienste, um festzustellen, ob sie Ihren Leistungsanforderungen entsprechen. Power Platform bietet mehrere Dienste an, die zum selben Ergebnis führen. Sie können Ihre Dienstauswahl flexibel an Ihren Leistungsbedarf, die Fähigkeiten Ihres Teams und Ihre Kostenanforderungen anpassen.

Leistungsfähigkeitscheckliste

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