Grundlegendes zu freigegebenen und getrennten SMTP-Namespaces für eine Exchange 2007-Hybridbereitstellung
Gilt für: Exchange Server 2010 SP2
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-07-25
Beim Konfigurieren einer Hybridbereitstellung mit der lokalen Exchange-Organisation und der cloudbasierten Organisation können Sie entweder einen freigegebenen oder einen geteilten SMTP-Namespace konfigurieren.
Freigegebene SMTP-Namespaces
Mit einem freigegebenen SMTP-Namespace, der auch als freigegebene Domäne oder freigegebener Adressraum bezeichnet wird, können Sie dieselbe E-Mail-Domänenadresse für eine vorhandene lokale Exchange-Organisation und für die Cloud-basierte Organisation verwenden. Ein Benutzer mit einem Postfach in der Cloud-basierten Organisation kann eine E-Mail-Adresse mit derselben Domäne haben wie ein Benutzer in der lokalen Exchange-Organisation. Beispielsweise kann ein lokaler Benutzer die E-Mail-Adresse "chris@contoso.com" und ein Cloud-basierter Benutzer die E-Mail-Adresse "david@contoso.com" haben.
Beim Konfigurieren einer Hybridbereitstellung mit einer lokalen Exchange-Organisation und einer cloudbasierten Organisation ist ein freigegebener Namespace die Standardkonfiguration. Sie wählen den SMTP-Namespace aus, der für die lokale Exchange-Organisation und die Cloud-basierte Organisation freigegeben werden soll, wenn Sie den ausgewählten Namespace dem Cloud-basierten Mandanten als akzeptierte Domäne hinzufügen. Die Benutzer in der lokalen Exchange-Organisation und der Cloud-basierten Organisation nutzen diese E-Mail-Adressendomäne gemeinsam.
Richtlinienkonfiguration für lokale Adressen
Die meisten Exchange-Organisationen haben E-Mail-Adressrichtlinien, mit denen die E-Mail-Adressen definiert werden, die standardmäßig bei der Erstellung von Postfächern und anderen Empfängern angewendet werden. Die primäre E-Mail-Adressendomäne ist die Domäne, an die alle Antworten an einen bestimmten Empfänger gesendet werden. Der gleiche Ansatz wird in Hybridorganisationen verwendet.
In Hybridorganisationen muss eine zusätzliche E-Mail-Adressendomäne zu den E-Mail-Adressrichtlinien in der lokalen Exchange-Organisation hinzugefügt werden. Diese E-Mail-Adressendomäne ist der SMTP-Namespace der Cloud-basierten Organisation. Für lokale Postfächer wird diese zusätzliche Adresse nicht verwendet. Wenn jedoch ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation erstellt oder in diese verschoben wird, verwendet die lokale Exchange-Organisation diesen SMTP-Namespace als Zieladresse für die Zustellung an diese Postfächer. In den Beispielen in dieser Prüfliste wird "service.contoso.com" als SMTP-Adresse der Cloud-basierten Organisation verwendet.
Wichtig
Die Mandanten-FQDN für den Dienst, z. B. "contoso.onmicrosoft.com", dürfen Sie nicht als SMTP-Adresse für die Cloud-basierte Organisation verwenden.
Nachrichtenrouting mit freigegebenem Namespace
Bei Verwendung freigegebener SMTP-Namespaces erhält die lokale Organisation alle E-Mails, die an den freigegebenen Namespace gerichtet sind, unabhängig davon, ob der Empfänger sich in der lokalen oder der Cloud-basierten Organisation befindet. Wenn Sie einen Exchange 2007-Edge-Transport-Server konfiguriert haben, empfängt dieser Server eine Nachricht aus dem Internet. Der Edge-Transport-Server sendet die Nachricht anschließend an den lokalen Hub-Transport-Server, bei dem es sich um einen Exchange 2007-Server oder einen Hybridserver handeln kann. Der Hub-Transport-Server entscheidet anhand der Organisationszugehörigkeit des Empfängers, wohin die Nachricht weitergeleitet wird. Dies kann von Nutzen sein, wenn Sie die Journalfunktion, Transportregeln, Antispam- oder Antivirenrichtlinien konfigurieren möchten, die für alle Empfänger in beiden Organisationen gelten.
Bei Eingang einer E-Mail-Nachricht löst ein Hub-Transport-Server die E-Mail-Adresse des Empfängers in der Nachricht zu einem Empfängerobjekt auf. Wenn es sich bei dem Empfängerobjekt um ein lokales Postfach oder eine lokale Verteilergruppe handelt, wird die Nachricht an den Empfänger übermittelt. Wenn es sich bei dem Empfängerobjekt um einen E-Mail-Benutzer mit einem Postfach in der Cloud-basierten Organisation handelt, überprüft Exchange die Zieladresse des E-Mail-Benutzers und leitet die Nachricht an die Cloud-basierte Organisation um. Die Nachricht wird an den Hybridserver, dann an die cloudbasierte Organisation und schließlich an das cloudbasierte Postfach gesendet. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für den Nachrichtenfluss.
Übermittlung eingehender Nachrichten mit einem freigegebenen Namespace
Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Transportoptionen
Geteilte SMTP-Namespaces
Ein geteilter SMTP-Namespace liegt vor, wenn für die lokale Organisation ein SMTP-Namespace oder eine Domäne verwendet wird, der oder die nicht mit dem Namespace identisch ist, der für den Cloud-basierten Mandanten verwendet wird. Die Postfächer in jeder Organisation haben E-Mail-Adressen mit unterschiedlichen Domänen. Beispielsweise hat ein lokaler Benutzer eine E-Mail-Adresse wie "chris@contoso.com", während ein Cloud-basierter Benutzer eine E-Mail-Adresse wie "david@service.contoso.com" hat.
Wie bereits erwähnt, werden für Hybridbereitstellungen standardmäßig freigegebene Namespaces verwendet. Wenn Sie einen geteilten Namespace verwenden möchten, müssen Sie jedes Postfach manuell konfigurieren.
Richtlinienkonfiguration für lokale Adressen
Die meisten Exchange-Organisationen haben E-Mail-Adressrichtlinien, mit denen die E-Mail-Adressen definiert werden, die standardmäßig bei der Erstellung von Postfächern und anderen Empfängern angewendet werden. Die primäre E-Mail-Adressendomäne ist die Domäne, an die alle Antworten an einen bestimmten Empfänger gesendet werden.
Wie bei Organisationen, die einen freigegebenen Namespace verwenden, müssen Sie der E-Mail-Adressrichtlinie in der lokalen Exchange-Organisation eine zusätzliche E-Mail-Adressendomäne hinzufügen. Diese E-Mail-Adressendomäne ist der SMTP-Namespace der Cloud-basierten Organisation. Für lokale Postfächer wird diese zusätzliche Adresse nicht verwendet. Wenn jedoch ein Postfach in der Cloud-basierten Organisation erstellt oder in diese verschoben wird, verwendet die lokale Exchange-Organisation diesen SMTP-Namespace als Zieladresse für die Zustellung an diese Postfächer.
Anders als bei Organisationen, die einen freigegebenen Namespace verwenden, müssen Sie den lokalen SMTP-Namespace manuell entfernen und den SMTP-Namespace der Cloud-basierten Organisation als primären SMTP-Namespace für das Postfach festlegen.
Nachrichtenrouting bei geteiltem Namespace
Bei Verwendung von geteilten SMTP-Namespaces werden Nachrichten, die an den lokalen SMTP-Namespace gesendet werden, an die lokale Exchange-Organisation gesendet, und Nachrichten, die an den Cloud-basierten SMTP-Namespace gesendet werden, werden an die Cloud-basierte Organisation gesendet. Nachrichten an die Cloud-basierte Organisation werden niemals über die lokale Organisation weitergeleitet, auch dann nicht, wenn dieselbe Nachricht an Empfänger aus beiden Organisationen gerichtet ist. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für den Nachrichtenfluss.
Übermittlung eingehender Nachrichten bei einem geteilten Namespace
© 2010 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.