Geeignete Anwendungsfälle für Azure ExpressRoute

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Sie haben erfahren, wie der Azure-Dienst ExpressRoute funktioniert und wie Sie mithilfe einer ExpressRoute-Leitung eine Verbindung zwischen Ihren lokalen Netzwerken und Microsoft Cloud herstellen. Außerdem haben Sie die unterschiedlichen Peeringoptionen kennengelernt und wissen nun, wie Sie mit einem Gateway für virtuelle Netzwerke Anforderungen zwischen Ihrem lokalen Netzwerk und Microsoft Cloud weiterleiten.

In dieser Lektion werden die häufigsten Anwendungsfälle für das Bereitstellen von ExpressRoute beschrieben. Wir vergleichen außerdem ExpressRoute mit anderen für Azure verfügbaren Verbindungsoptionen wie etwa Site-to-Site und Point-to-Site über ein Gateway für virtuelle Netzwerke. Auf Grundlage dieser Informationen können Sie entscheiden, ob ExpressRoute für Ihre Organisation die bestmögliche Lösung darstellt.

Geeignete Anwendungsfälle für Azure ExpressRoute

In den folgenden Szenarios ist die Verwendung des Azure ExpressRoute-Diensts möglich:

• Bei Verbindungen mit geringer Latenz zu Diensten in der Cloud. In solchen Fällen kann die Leistung Ihrer Anwendungen durch Beseitigen oder Verringern der Netzwerkbelastung deutlich verbessert werden.
• Beim Zugriff auf Systeme mit hohem Volumen in der Cloud, die in kurzer Zeit umfangreiche Datenmengen verarbeiten oder produzieren: ExpressRoute kann Daten schnell und sehr zuverlässig verschieben.
• Bei der Nutzung von Microsoft Cloud Services, wie z. B. Office 365 und Dynamics 365. Hier ist ExpressRoute besonders nützlich, wenn Ihre Organisation sehr viele Benutzer besitzt, die gleichzeitig auf diese Dienste zugreifen müssen.
• Für Organisationen, die in großem Umfang lokale Systeme zu Azure migriert haben. ExpressRoute hilft sicherzustellen, dass die Ergebnisse der Migration lokalen Clients nahtlos zur Verfügung stehen. Dabei sollte es zu keinen spürbaren Leistungseinbußen kommen. Waren die vorherigen lokalen Systeme durch die Netzwerkbandbreite eingeschränkt, kann es sogar zu Verbesserungen der Leistung kommen.
• In Fällen, in denen Daten aus Sicherheitsgründen nicht über das öffentliche Internet geleitet werden sollten.
• Bei großen Rechenzentren mit sehr vielen Benutzern und Systemen, die auf SaaS-Angebote zugreifen.

Vorteile der Verwendung von ExpressRoute

ExpressRoute bietet bei der Erstellung von hochgradig skalierbaren, cloudbasierten Lösungen einige Vorteile:

Vorhersagbare Leistung

Durch die dedizierte Verbindung mit Microsoft Cloud ist Ihre Leistung garantiert. Sie müssen sich keine Sorgen über Ausfälle von Internetanbietern oder Spitzen im Internetdatenverkehr machen. Mit ExpressRoute sind die Anbieter für die Bereitstellung des erforderlichen Durchsatzes und der Latenz-SLA verantwortlich.

Schutz des Datenverkehrs

Über eine ExpressRoute-Verbindung ist der Datenverkehr genauso geschützt wie über MPLS-WAN-Links. Es besteht kein Risiko, dass das Internet durch böswillige Benutzer überwacht oder Pakete erfasst werden.

Hoher Durchsatz, Verbindungen mit geringer Wartezeit

Mit ExpressRoute kann Ihre Verbindung mit Microsoft Cloud eine Geschwindigkeit von bis zu 10 GBit/s erreichen. Mit ExpressRoute Direct sind sogar Geschwindigkeiten von bis zu 100 GBit/s möglich. Durch die geringe Latenzzeit sind Ihre Systeme extrem reaktionsschnell.

Verfügbarkeit und Konnektivität

Microsoft garantiert für eine dedizierte ExpressRoute-Leitung eine Verfügbarkeit von mindestens 99,95 Prozent.

Ist ExpressRoute aktiviert, können Sie über eine von mehreren Peeringverbindungen eine Verbindung mit Microsoft herstellen und so auf Regionen innerhalb derselben geopolitischen Region zugreifen. Wenn Sie beispielsweise in Frankreich eine ExpressRoute-Verbindung zu Microsoft herstellen, haben Sie Zugriff auf alle Microsoft-Dienste, die in Westeuropa gehostet werden.

Mit ExpressRoute Premium erhalten Sie regionsübergreifenden Zugriff. Wenn Sie beispielsweise in Deutschland über ExpressRoute auf Microsoft zugreifen, haben Sie Zugriff auf alle Microsoft Cloud Services in allen Regionen weltweit.

Sie können auch vom Feature „ExpressRoute Global Reach“ profitieren. Damit können Sie Daten zwischen all Ihren Rechenzentren austauschen, indem Sie sämtliche ExpressRoute-Leitungen miteinander verbinden.

Alternativen zu ExpressRoute

Neben ExpressRoute gibt es noch zwei weitere Lösungen, mit denen Sie eine Verbindung zwischen Ihrem lokalen Netzwerk und Azure herstellen können. Dabei handelt es sich um Site-to-Site- und Point-to-Site-Verbindungen mit den virtuellen Netzwerken.

Site-to-Site-VPN-Verbindung

Mit einer Site-to-Site-VPN-Verbindung in Azure können Sie über einen IPsec-Tunnel eine Verbindung zwischen Ihrem lokalen Netzwerk und Azure herstellen und so eine Hybridnetzwerklösung erstellen. Dafür konfigurieren Sie ein lokales VPN-Gerät mit einer öffentlichen IP-Adresse. Anschließend stellen Sie über ein Gateway für virtuelle Azure-Netzwerke eine Verbindung zwischen diesem Gerät und einem virtuellen Azure-Netzwerk her.

Point-to-Site-VPN-Verbindung

Mit einem Point-to-Site-VPN können Sie eine sichere Verbindung zwischen einzelnen lokalen Computern und einem Netzwerk herstellen. Diese Lösung eignet sich für Benutzer, die sich mit Azure von Remotestandorten aus verbinden möchten, wie z. B. von zu Hause oder einem Kundenstandort aus. Point-to-Site-Verbindungen eignen sich dann, wenn nur wenige Clients eine Verbindung mit einem virtuellen Netzwerk herstellen möchten.

Azure ExpressRoute vs. VPN-Verbindungen vom Typ Site-to-Site und Point-to-Site

In der folgenden Tabelle werden ExpressRoute, Point-to-Site- und Site-to-Site-Netzwerke in Azure verglichen.

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