Entwerfen einer ExpressRoute-Bereitstellung
ExpressRoute ermöglicht es uns, nahtlos lokal eine Verbindung mit Azure-Diensten herzustellen. Lassen Sie uns einige Entwurfsentscheidungen erörtern, die getroffen werden müssen, bevor Sie eine ExpressRoute-Leitung bereitstellen.
ExpressRoute-Leitungs-SKUs
Azure ExpressRoute verfügt über drei verschiedene Leitungs-SKUs: Local, Standard und Premium. Die Art und Weise, wie Ihnen die ExpressRoute-Nutzung in Rechnung gestellt wird, ist bei diesen drei SKU-Typen unterschiedlich.
- Local-SKU: Bei der Local-SKU wird Ihnen automatisch eine Datenflatrate in Rechnung gestellt.
- Standard- und Premium-SKU: Sie können zwischen dem Datentarif „Taktung“ und „Unbegrenzt“ wählen. Alle eingehenden Daten sind kostenlos, außer bei Verwendung des Global Reach-Add-Ons.
Wichtig
Die Auswahl der SKU-Typen gemäß den Anforderungen der Workloads und des Datentarifs kann zur Kosten- und Budgetoptimierung beitragen.
Es empfiehlt sich, vor der Verwendung von Azure ExpressRoute eine Kostenschätzung vorzunehmen, da der Preis Ihre Entwurfsentscheidungen beeinflussen kann. Verwenden Sie den Azure-Preisrechner, um die voraussichtlichen Kosten zu ermitteln.
Auswählen eines Peeringstandorts
Der Peeringstandort ist bei der Arbeit mit ExpressRoute von Bedeutung.
Hinweis
Azure-Regionen und ExpressRoute-Standorte sind zwei unterschiedliche Konzepte, und das Verstehen der Unterschiede zwischen den beiden ist wichtig für die Untersuchung der Konnektivität von Azure-Hybridnetzwerken.
Azure-Regionen
Azure-Regionen sind globale Rechenzentren, in denen sich Compute-, Netzwerk- und Speicherressourcen von Azure befinden. Der Ressourcenspeicherort bestimmt, in welchem Azure-Rechenzentrum (oder in welcher Verfügbarkeitszone) die Ressource erstellt wird.
ExpressRoute-Standorte (Peeringstandorte)
ExpressRoute-Standorte (manchmal auch als „Peeringstandorte“ oder „Meet-Me-Standorte“ bezeichnet) sind Kollokationsumgebungen, in denen sich MSEE-Geräte (Microsoft Enterprise Edge) befinden. ExpressRoute-Standorte sind der Einstiegspunkt in das Netzwerk von Microsoft. Sie sind global verteilt, sodass Kunden die Möglichkeit erhalten, eine Verbindung mit dem Microsoft-Netzwerk weltweit herzustellen. An diesen Standorten stellen ExpressRoute-Partner und ExpressRoute Direct-Kunden Querverbindungen mit dem Microsoft-Netzwerk her.
Azure-Regionen mit ExpressRoute-Standorten in einer geopolitischen Region
Der folgende Link bietet eine Liste der Azure-Regionen und der entsprechenden ExpressRoute-Standorte in einer geopolitischen Region. Diese Seite wird mit den neuesten ExpressRoute-Standorten und -Anbietern auf dem neuesten Stand gehalten.
ExpressRoute-Konnektivitätsanbieter
Diese Seite wird mit den neuesten verfügbaren Anbietern nach Standort auf dem neuesten Stand gehalten. Weitere Informationen finden Sie unter ExpressRoute-Partner und Peeringstandorte.
Verbindungen über Exchange-Anbieter
Wenn Ihr Konnektivitätsanbieter nicht in den vorherigen Abschnitten enthalten ist, können Sie dennoch eine Verbindung erstellen. Viele Konnektivitätsanbieter sind bereits mit Ethernet-Exchanges verbunden.
Konnektivität durch Satellitenoperatoren
Wenn Sie an einem Remotestandort nicht über Glasfaserkonnektivität verfügen oder andere Konnektivitätsoptionen untersuchen möchten, können Sie die folgenden Satellitenoperatoren überprüfen.
Weitere Konnektivitätsoptionen:
- Andere Dienstanbieter
- Rechenzentrumsanbieter
- Nationale Netzwerke für Forschung und Bildung (National Research and Education Networks, NERN)
- Systemintegratoren
Auswählen der richtigen ExpressRoute-Leitung und des richtigen Abrechnungsmodells
Microsoft bietet abhängig von der gewünschten Bandbreite der privaten Verbindung zwischen dem lokalen Netzwerk des Kunden und der ausgewählten Azure-Region verschiedene ExpressRoute-Optionen. In der Regel müssen Unternehmen zunächst ihre aktuelle Nutzung bewerten und den Umfang der von ihnen monatlich genutzten Daten bestimmen.
Im nächsten Schritt muss ermittelt werden, welche der verfügbaren ExpressRoute-Optionen die beste Wahl ist. Dies hängt von den Anforderungen des Unternehmens unter Berücksichtigung des Budgets und der SLA-Anforderungen ab.
Wenn Sie ExpressRoute bereitstellen, müssen Sie zwischen der Local-, Standard- und Premium-SKU wählen. Die Standard- und die Premium-SKU sind in einer getakteten Version verfügbar, bei der Sie pro verbrauchtem GB zahlen, oder als unbegrenzte Option.
Die andere Option ist ExpressRoute Direct. Dabei wird Ihr Netzwerk mit dem nächstgelegenen Microsoft Edge-Knoten verbunden. Dieser wird mit dem globalen Microsoft-Netzwerk verbunden, um eine Verbindung mit Niederlassungen oder Fabriken anderer Kunden und einer beliebigen Azure-Region herzustellen. Die Nutzung des globalen Microsoft-Netzwerks wird zusätzlich zu ExpressRoute Direct in Rechnung gestellt.
Informationen zu den Datentarifen „Taktung“ und „Unbegrenzt“ auf Grundlage der Bandbreite finden Sie unter ExpressRoute – Preise.
Sie können ExpressRoute-Verbindungen für einen großen Bandbreitenbereich erwerben. Fragen Sie Ihren Konnektivitätsanbieter nach den Bandbreiten, die er unterstützt.
Wählen eines Abrechnungsmodells
Sie können ein Abrechnungsmodell auswählen, das für Sie am besten geeignet ist.
Datenflatrate: Die Abrechnung basiert auf einer monatlichen Gebühr, in der alle eingehenden und ausgehenden Datenübertragungen enthalten sind.
Datentaktung: Die Abrechnung basiert auf einer monatlichen Gebühr, in der alle eingehenden Datenübertragungen enthalten sind. Ausgehende Datenübertragungen werden pro GB der Datenübertragung in Rechnung gestellt. Die Datenübertragungsraten variieren je nach Region.
ExpressRoute Premium-Add-On: ExpressRoute Premium ist ein Add-On für die ExpressRoute-Leitung. Mit dem ExpressRoute Premium-Add-On werden die folgenden Funktionen bereitgestellt:
- Erhöhte Routengrenzwerte für öffentliches und privates Azure-Peering von 4.000 Routen auf 10.000 Routen.
- Globale Konnektivität für Dienste. Eine ExpressRoute-Leitung, die in einer beliebigen Region (ausgenommen nationale Clouds) erstellt wird, verfügt über Zugriff auf Ressourcen aller anderen Regionen weltweit. Beispielsweise kann auf ein virtuelles Netzwerk, das in Westeuropa erstellt wird, über eine ExpressRoute-Verbindung zugegriffen werden, die im Silicon Valley bereitgestellt wird.
- Erhöhte Anzahl von VNet-Links pro ExpressRoute-Leitung von 10 auf einen höheren Grenzwert, je nach Bandbreite der Leitung