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Exchange Server 2010 SP2 und Unterstützung für das Hosten von Exchange

Veröffentlichung des Originalartikels: 30.08.2011

Mit der Veröffentlichung von Exchange Server 2010 SP2 später in diesem Jahr fügen wir ein neues Feature hinzu, das als Adressbuchrichtlinien bezeichnet wird. Durch diese Ergänzung werden Hoster unterstützt, die die standardmäßige lokale Konfiguration von Exchange bereitstellen und ABP (Adressbuchrichtlinien) verwenden möchten.

Wie Sie möglicherweise in einem früheren Beitrag im Exchange-Partnermarketingblog gelesen haben, haben wir zur Frage, ob Exchange mit dem Hostingmodus oder der standardmäßigen lokalen Konfiguration gehostet werden sollte, eine neue Sichtweise entwickelt. Diese basiert auf Feedback, das wir sowohl von Hostern als auch von Kunden erhalten haben. Wir sind uns dessen bewusst, dass die als Bestandteil von SP1 veröffentlichte Hostingmoduskonfiguration von Exchange eine robustere Mehrinstanzenlösung darstellt, der jedoch einige der Features fehlen, die in der standardmäßigen lokalen Konfiguration verfügbar sind. Viele dieser Features sind wichtige Features, die Kunden sich wünschen, beispielsweise Exchange Unified Messaging. Wir möchten es unseren Hostingpartnern ermöglichen, die gleichen umfangreichen Features anzubieten, die unsere lokalen Kunden gewohnt sind. Daher möchten wir mit der Veröffentlichung von SP2 für Exchange Server 2010 unsere Unterstützung auf das Hosten der lokalen Konfiguration von Exchange in einer Mehrinstanzenumgebung erweitern.

Hoster, die die Unterstützung in Anspruch nehmen möchten, müssen sich an ein paar Konfigurationsrichtlinien halten; ein Framework veröffentlichen wir in Verbindung mit SP2. Im Framework werden die Konfigurationsprobleme beim Hosten von Exchange in einer Mehrinstanzenumgebung beschrieben, die gelöst werden müssen. Außerdem erhalten Sie allgemeine Anweisungen zum Entwickeln von Lösungen, die optimal unterstützt werden können. Hier sind einige Beispiele:

  • Wie bereits erwähnt ist das Feature Adressbuchrichtlinien ein wichtiger Grund dafür, dass wir in der Lage sein werden, Hoster zu unterstützen, die SP2 und die lokale Konfiguration verwenden. Im Framework wird angegeben, dass die Verzeichnissegmentierung mithilfe von Adressbuchrichtlinien erfolgen sollte und nicht mit einer Reihe von Zugriffssteuerungseinträgen (Access Control Entrys, ACEs) zum Zulassen oder Verweigern des Zugriffs auf Adresslistenobjekte.
  • Für die Bereitstellung wird im Framework angegeben, dass bei der Erstellung von Objekten (beispielsweise eine Mandantenorganisation oder ein Postfach) in Active Directory und Exchange unsere integrierten Standardtools, PowerShell-Cmdlets und dokumentierten APIs (Anwendungsprogrammierschnittstellen) verwendet werden sollen. Code sollte nicht so geschrieben werden, dass Objekte unter Umgehung dieser Standardtools direkt in Active Directory oder Exchange erstellt werden.

Ein Automatisierungsanbieter oder Hoster kann mit diesem Framework bei Bedarf eigene Automatisierungstools erstellen. Die meisten Hoster können die Unterstützung jedoch wahrscheinlich am einfachsten und schnellsten in Anspruch nehmen, indem sie mit einem Anbieter für Hostingautomatisierung zusammenarbeiten, dessen Lösung den Richtlinien entspricht. Damit Dienstanbieter schnell die richtige Automatisierungssoftware finden, werden wir zeitgleich mit SP2 eine Liste mit Lösungen veröffentlichen, die dem Framework entsprechen (und daher unterstützt werden). Diese Lösungen werden von Microsoft weitestgehend auf die gleiche Weise überprüft wie dies zurzeit bei Lastenausgleichslösungen der Fall ist. Ich muss hinzufügen, dass es sich dabei nicht um einen formellen Zertifizierungsprozess handelt, sondern dass wir unseren Kunden versichern, dass wir mit dem Anbieter zusammengearbeitet haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass die Lösung dem Framework entspricht.

Was bedeutet dies nun zurzeit für Sie, wenn Sie die lokale Konfiguration von Exchange verwenden, um Postfächer für Kunden in einer Mehrinstanzenumgebung zu hosten?

  • Wenn Sie die Bereitstellung vor SP2 ausführen müssen, wird empfohlen, mit einem Automatisierungsanbieter zusammenzuarbeiten und dessen Lösung zu verwenden. Der ausgewählte Anbieter ist Ihre einzige Quelle für Unterstützung. Der Anbieter hat hoffentlich Pläne für die Aktualisierung seiner Lösung für SP2 gemäß dem in Kürze veröffentlichten Framework, sodass Sie dann zu diesem Zeitpunkt einen Pfad für die Unterstützung durch Microsoft haben, sobald Sie Ihre Infrastruktur aktualisiert haben.
  • Wenn Sie die Bereitstellung nach SP2 planen und eine Automatisierungslösung von einem Automatisierungsanbieter verwenden möchten, sollten Sie sicherstellen, dass der ausgewählte Anbieter mit uns zusammenarbeitet, um seine Lösung zu überprüfen, und die Bereitstellung ausführen, wenn die Lösung bereit ist.
  • Wenn Sie planen, eine eigene Lösung mit der standardmäßigen lokalen Konfiguration von Exchange zu erstellen, ziehen Sie es in Betracht, auf die Auslieferung von SP2 zu warten und dann die Lösung gemäß dem Framework zu entwickeln. So können Sie sicherstellen, dass Sie von Microsoft die bestmögliche Unterstützung erhalten.

Wir hoffen, dass diese Ankündigung eine gute Nachricht für diejenigen ist, die Exchange hosten, da Sie mehr Optionen für die Bereitstellung erhalten und bei Bedarf Unterstützung erhalten.

Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Wie Sie wissen, handeln wir entsprechend.

Kevin Allison
General Manager
Exchange Customer Experience

Es handelt sich hierbei um einen übersetzten Blogbeitrag. Sie finden den Originalartikel unter Exchange Server 2010 SP2 and Support for Hosting Exchange.