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Ist ARIA geeignet, um die Zugriffsmöglichkeit auf Web 2.0 zu erleichtern? Das OWA-Team meint "Ja"!

Veröffentlichung des Originalartikels: 17.05.2012

In letzter Zeit haben Kunden, die Outlook Web App (OWA) verwenden, der Barrierefreiheit der Web App höchste Priorität eingeräumt. Ein Grund für den Hype um die Barrierefreiheit von Webanwendungen hängt mit einem Standard des W3C zusammen namens ARIA (Accessible Rich Internet Applications). Obwohl der Standard schon vor einiger Zeit eingeführt wurde, wurde die Unterstützung von ARIA in den am weitesten verbreiteten Webbrowsern erst vor kurzem verbessert. Wir möchten Ihnen einen Einblick in dieses Thema geben und darüber informieren, dass ARIA in den kommenden Versionen von OWA unterstützt wird!

Barrierefreiheit bezieht sich hier darauf, wie Benutzern mit eingeschränkter Sicht, Mobilität und Gehör usw. der Zugriff auf den gesamten Funktionsumfang einer Anwendung über die Benutzeroberfläche, die für die besonderen Bedingungen des Benutzers optimiert ist, ermöglicht werden kann. So arbeiten beispielsweise viele blinde Benutzer mithilfe der Sprachausgabe am Computer, bei der der Text der Benutzeroberfläche vorgelesen wird. Ein weiteres Beispiel sind Benutzer mit eingeschränkter Mobilität, die nicht mit einer Computermaus arbeiten können und die Spracherkennung zum Diktieren sowie alternative Tastaturentwürfe benötigen, um ausschließlich über Tastatureingaben auf der Benutzeroberfläche zu navigieren.

Microsoft Office, einschließlich Microsoft Outlook, dem Begleitprodukt von OWA, zeichnete sich bereits seit Jahren durch eine umfassende Unterstützung der Barrierefreiheit durch die Microsoft Active Accessibility-Technologie (MSAA) sowie jüngst durch die User Interface Automation-Frameworks (UIA) auf der Windows-Plattform aus. Doch die Barrierefreiheit gestaltet sich in einer webbasierten E-Mail-Umgebung aufgrund der Inkompatibilität zwischen vielen Barrierefreiheittechnologien und neuen dynamischen bzw. komplexen Web App-Verhaltensweisen als schwierig. Wir waren vor eine schwere Wahl gestellt: einerseits der Verzicht auf sehr dynamische, komplexe Web App-Verhaltensweisen, um eine hohe Barrierefreiheit zu gewährleisten, und andererseits die Bereitstellung moderner Web 2.0-Apps ohne Unterstützung von Barrierefreiheit auf höchstem Niveau. Für OWA 2007 und 2010 konnten wir auf keine der beiden Optionen verzichten, deshalb entschieden wir uns, beide umzusetzen. Wir entwickelten OWA Premium, das den gesamten Leistungsumfang von Web 2.0 bietet, und OWA Light, das sich durch eine äußerst zugängliche Benutzeroberfläche auszeichnet, die beinahe ausschließlich auf HTML 4.0 basiert. Wenn Benutzer erstmals über OWA auf ihre Exchange-Postfächer zugreifen, werden sie gefragt, ob sie die für Barrierefreiheit optimierte Version von OWA verwenden möchten.

Über Jahre hinweg wurden mit der Interoperabilität der Sprachausgabe und der Tastaturnavigation von OWA Light eine Barrierefreiheitlösung bereitgestellt, die nur wenige andere moderne Webanwendungen bieten konnten und die von solchen Benutzern, die täglich darauf angewiesen waren, sehr geschätzt wurde. Doch Webstandards entwickeln sich weiter. Benutzer fragen sich natürlich, ob die Entwicklung von ARIA so fortgeschritten ist, dass die auf zwei Benutzeroberflächen basierende Lösung hinter sich gelassen und OWA auf die nächste Ebene gehoben werden kann. Nachdem wir uns von der Entwicklung von ARIA überzeugen und in der letzten unterstützten Webbrowserversion damit experimentieren konnten, freuen wir uns auf die Implementierung von ARIA in künftige Versionen von Outlook Web App.

Kristian Andaker
Microsoft Group Program Manager
im Auftrag des OWA-Teams.

Es handelt sich hierbei um einen übersetzten Blogbeitrag. Sie finden den Originalartikel unter Is ARIA ready to make Web 2.0 accessible? The OWA team says "YES!"